Wegner lobt die Neue als Kommunikationstalent
Wegner sprang ihr zur Seite: Es sei das Ziel des Regierenden Bürgermeisters und des Senats, keine Einrichtungen zu schließen. Allerdings muss sich auch die neue Kultursenatorin darauf einstellen, dass angesichts knapper Kassen weitere Einsparungen im Kulturetat drohen.
Die Diskussionen dürften nicht einfacher werden. Aus Wegners Sicht ist die erfahrene Kulturmanagerin genau die Richtige dafür: Er habe schnell gemerkt, dass Wedl-Wilson ein hohes Vertrauen bei den Kulturschaffenden der Stadt genieße, sagte er. Sie sei jemand, der hervorragend kommunizieren könne. "Und genau das braucht es jetzt. "
Chialo hatte zur Begründung für seinen Rücktritt unter anderem auf die Sparzwänge in der Berliner Kultur hingewiesen. Der Senat hatte im vergangenen Jahr einschneidende Kürzungen im gesamten Haushalt 2025 beschlossen. Ein mehrfach zu hörender Vorwurf an den Kultursenator lautete, sich in den Haushaltsverhandlungen nicht genug für die Interessen der Branche eingesetzt zu haben.
Chialo war auf Bundesebene als möglicher Nachfolger von Claudia Roth (Grüne) im Amt des Staatsministers für Kultur und Medien im Gespräch. Die CDU hatte allerdings Anfang vergangener Woche mitgeteilt, dass der Medienunternehmer Wolfram Weimer diese Aufgabe übernehmen soll. Von Wedl-Wilson sind solche Ambitionen nicht bekannt.
Gewerkschaft fordert Neustart in der Kulturpolitik
Die Gewerkschaft Verdi forderte einen Neustart in der Kulturpolitik. Die massiven Kürzungen im Bildungsbereich und die Planungen zur Ausgliederung der öffentlichen Berliner Bühnen drohten die Berliner Kulturlandschaft nachhaltig zu schädigen. "Die neue Senatorin Sarah Wedl-Wilson muss die Ausgliederungspläne für die Berliner Bühnen sofort stoppen."
Aus der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus kam die Forderung, sie müsse jetzt Durchsetzungskraft zeigen. "Die massiven Kürzungen der letzten Monate haben die Kultur unserer Stadt im Mark getroffen."