Perlinade 2023 Die Glasperlenwelt trifft sich in Lauscha

Doris Hein

Vom 10. bis 12. März laden die Lauschaer Glasperlentage Interessenten aus Nah und Fern zum Schauen, Staunen und Kaufen ein.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Glasperlen gab es im Orient bereits um etwa 3500 vor Christi Geburt, in Ägypten fand man Glasperlen als Grabbeigaben, die anderthalb tausend Jahre vor unserer Zeit entstanden sein dürften. Etwa zur gleichen Zeit wurden vermutlich die ersten Exemplare in Europa gefertigt. Heute sind Glasperlen in großer Vielfalt in der ganzen Welt als Schmuckelemente bekannt und beliebt. Auch das Thüringer Städtchen Lauscha war lange Zeit eine Hochburg der Perlenfabrikation. Neben der Übernahme bewährter Technologien aus Ägypten, Venedig oder Gablonz entwickelten die Lauschaer neue Fertigungstechniken, die jahrzehntelang Hunderten Einwohnern Arbeit und Brot in der Glasperlenproduktion bescherten.

Seit mehreren Jahren vereint nun die Elias-Farbglashütte in Lauscha zu den Glasperlentagen Schöpfer und Bewunderer der kleinen Kunstwerke. Perlenkünstler schauen einander dort bei den zahlreichen Live-Vorführungen auf die Finger, lassen sich beim Erfahrungsaustausch neu inspirieren und geben alljährlich einem zahlreichen interessierten Publikum Einblick in die Entstehung der gläsernen Preziosen.

Am kommenden Wochenende ist es wieder so weit. Vom 10. bis 12. März öffnet die „Perlinale“ ihre Pforten und lädt Interessenten aus nah und fern zum Schauen und Staunen ein. Perlenkünstler von Rang und Namen haben auch diesmal ihr Kommen zugesagt – unter anderem Charly Hummel, Michaela Pabeschitz, Isabella della Rowere, Sabine Frank und zahlreiche weitere Experten. Natürlich dürfen der verführerische Hals- und Ohrschmuck ebenso wie zahlreiches Zubehör vor Ort auch erworben werden.

Wie die farbigen Glasstäbe entstehen, die für die Perlenkünstler die Grundlage ihres kreativen Schaffens sind, kann man während der „Perlinale“ am Hüttenofen live erleben. Die entsprechende alte Glasmachertechnik – das Ziehen von Stäben aus zähflüssiger Glasmasse - ist für Besucher immer wieder ein sehenswertes Spektakel. Außergewöhnlich ist auch die Vorführung der historischen Perlenmacherei, wie sie Anfang des 10. Jahrhunderts praktiziert wurde, durch Monika Müllner und Tom Bähr aus dem niederösterreichischen Weinviertel.

Im ehemaligen Glasmuseum in der Oberlandstraße 10 bringt sich der Heimat- und Geschichtsverein ins Programm der Perlentage ein. Dr. Gerhard Greiner-Bär und Jürgen Müller-Blech laden dort am Freitag, 10. März, 13 Uhr zu einer rund einstündigen exklusiven Führung zur Glasperlenproduktion und Schachtelmacherei in Lauscha ein. Auf Spurensuche zur reichen Stadt- und Glasgeschichte des Ortes kann man am Sonntag, 12. März, ab 10.30 Uhr mit Lothar R. Richter gehen. Start zur unterhaltsamen Stadtführung ist am Eingang zur Elias-Glashütte. Informatives zu Lauscha und der Entwicklung seiner gläsernen Vielfalt erfährt man außerdem im crossmedialen Elias-Theater inmitten der Farbglashütte.

Tradition hat mittlerweile auch der Perlenwettbewerb, bei dem die Teilnehmer um Lauschaer Glasstäbe als Preis wetteifern. In diesem Jahr steht der Wettstreit unter dem Motto „kugelrund“. Die eingereichten Wettbewerbsbeiträge werden übrigens anschließend zugunsten der Elterninitiative für krebskranke Kinder Jena e. V. versteigert und verkauft.

 

Bilder