Die Partei will sowohl eine Vermögenssteuer als auch eine Vermögensabgabe und findet "dass es keine Milliardäre geben sollte". Sie ist für höhere Einkommenssteuern für Gutverdiener und eine höhere Erbschaftssteuer. Rente, Kindergeld und Bürgergeld sollen verbessert, der Mindestlohn auf 15 Euro hochgesetzt werden. Die Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland will die Linke verhindern. Die Forderung nach einem sofortigen Nato-Austritt in einem Änderungsantrag fand aber keine Mehrheit.
Das alte Selbstverständnis als Ostpartei erwähnte vor allem der Ostberliner Gregor Gysi. Er meinte, der Osten "war das Stiefkind aller bisherigen Bundesregierungen". Er mahnte: "Es wird Zeit, dass sich eine Bundesregierung dafür mal entschuldigt. Das gäbe einen Schub in Richtung innere Einheit."
Hoffnung auf Direktmandate
Gysi ist inzwischen 77 Jahre alt - aber bei dieser Wahl eine große Hoffnung seiner Partei. Gemeinsam mit den langjährigen Linken-Politikern Dietmar Bartsch und Bodo Ramelow hat er die "Mission Silberlocke" gestartet: Alle drei wollen Direktmandate gewinnen. Chancen auf Direktmandate rechnen sich auch drei weitere Linke aus, darunter Parteichefin Schwerdtner.
Mit drei Direktmandaten könnte die Linke über die sogenannte Grundmandatsklausel mit etlichen Abgeordneten in den Bundestag einziehen, auch wenn die Partei bei den Zweitstimmen unter fünf Prozent bliebe. Das werde gelingen, meinte Bartsch. Keine Stimme für die Linke sei verschenkt.