Um Unterstützung warb Bas mit dem Versprechen einer Führung als Team - und den Worten: "Wenn's leicht wär, könnten's auch andere machen." Als eine der Aufgaben, den sie mit ihrer Partei zusammen erfüllen wolle, nannte Bas angesichts des Erstarkens etwa der AfD, den Schutz der Demokratie.
Politischer Senkrechtstarter
Bereits an die Arbeit geht der designierte Generalsekretär Klüssendorf, der seine neue Arbeit bereits kommissarisch übernimmt, wie Esken mitteilte. Der Sprecher der Parlamentarischen Linken in der SPD soll nach Klingbeils Worten für die Sichtbarkeit seiner Partei sorgen. Als Steuerexperte habe er ihn wegen deutlicher Worten und klaren Profils beeindruckt, so Klingbeil. Der bisherige Generalsekretär Matthias Miersch war am Mittwoch zum neuen Fraktionsvorsitzenden gewählt worden.
"Das Wahlergebnis steckt uns allen noch in den Knochen", sagte Klüssendorf, der seit 2021 im Bundestag sitzt. Vor seiner neuen Aufgabe habe er Riesenrespekt und Demut. Die SPD müsse nun einerseits ihre Verantwortung in der Regierung wahrnehmen, zugleich gelte es, "ein progressives Profil für diese Partei zu schärfen, ohne dass man das auf Kosten des Koalitionspartners immer macht".
Wie reagiert der Parteitag?
Mit Spannung werden die Reaktionen des anstehenden Parteitags auf das vorgeschlagene Personaltableau und sein Zustandekommen erwartet. Zu Klüssendorf sagte der auch aus Schleswig-Holstein stammende Abgeordnete Ralf Stegner der Deutschen Presse-Agentur: "Das kann auch was werden." Die Entscheidung für den jungen Norddeutschen sei ein bisschen mutig - mit der Personalie sei auch ein bisschen Hoffnung verbunden.
Vereinzelt wurde Kritik am internen Umgang mit Esken laut. "Der Versuch, sie zum Sündenbock für unser miserables Wahlergebnis zu machen, war kein Ruhmesblatt und entsprach weder im Inhalt noch im Stil der Debatte den Grundwerten der SPD", sagte der Stegner dem "Handelsblatt".
An Esken war aber auch immer wieder Kritik laut geworden, etwa wegen Formulierungen in Interviews. Kritiker warfen Klingbeil vor, die Debatte laufen zu lassen. In der ARD sagte Esken nun, sie habe Klingbeils Unterstützung immer an ihrer Seite gehabt.
Hubertus Heil gibt Kommentar ab
Zu Wort meldete sich auch Bas' Amtsvorgänger im Bundesarbeitsministerium. Der langjährige Minister Hubertus Heil, der ebenso wie Esken kein Führungsamt bekommen hatte und als Abgeordneter weitermachen will, lobte Bas auf X als "ausgezeichnete Wahl" für den SPD-Vorsitz.