Der einstige Schmalkalden-Meininger Landrat Peter Heinrich verlässt nach 29 Jahren die SPD und verbindet seinen Austritt mit einer Generalkritik an der sozialdemokratischen Politik der vergangenen Jahre. „Die SPD hat sich nicht nur von mir entfernt, sondern auch von vielen Idealen, die historisch betrachtet sehr wertvoll gewesen sind“, heißt es in der Austrittserklärung sowie in einem Schreiben an SPD-Landeschef Georg Maier, die der 54-Jährige am Mittwoch öffentlich machte. Das Ja zur Ost-Erweiterung der Nato, mangelnde Bekämpfung von Islamismus und illegaler Migration, Bevorzugung von Großkonzernen, zu viel Entwicklungshilfe und Umweltschutz, zu lasche Anforderungen in der Bildung: So lauten die wichtigsten Kritikpunkte Heimrichs an der SPD. Die Führung der Landes-SPD bezeichnete er als „kraftlosen Haufen, der durchsetzt ist von Leuten, die keinerlei Affinität zur Mehrheit der Menschen im Land haben“. Die SPD-Spitze stelle ihre „fast schon egomanisch wirkenden, weltverbessernden Ansichten in den Mittelpunkt“ und vergesse „das, was die Menschen wirklich beschäftigt“. Diese „politischen Spinnereien“ trieben die Leute in die Arme der AfD.