FDP-Fraktionschef Christian Dürr sagte indes den Funke-Zeitungen: "Freiheitseinschränkungen auf Vorrat wird es mit der FDP nicht geben." Man müsse sich auf den Herbst vorbereiten. "Aber dafür müssen wir nicht die Maßnahmen aus dem Infektionsschutzgesetz reaktivieren, die die letzte Welle schon nicht eindämmen konnten." Nötig seien etwa bessere Digitalisierung, kreativere Impfangebote und mehr Prävention in Behörden und Schulen.
Abgestimmter Plan
Lauterbach stellte ein baldiges Konzept in Aussicht. Er werde einen "Plan vorstellen, den ich auch mit dem Bundeskanzleramt sehr eng abgestimmt habe, wie man im Herbst die Pandemie managt", sagte er im Bayerischen Rundfunk. Das kürzlich geänderte Infektionsschutzgesetz läuft am 23. September aus.
Der Kampf gegen künftige Pandemien soll eines der Themen bei einem Treffen der Gesundheitsminister der sieben führenden Industriestaaten (G7) an diesem Donnerstag und Freitag sein. Zusammen mit Experten und der Weltgesundheitsorganisation sei ein Vorschlag entwickelt worden, wie man international schneller reagieren könne, sagte Lauterbach. Es gehe unter anderem um das Vorgehen bei Ausbrüchen und internationale Zusammenarbeit in einem Netzwerk von Wissenschaftlern. Deutschland hat in diesem Jahr den Vorsitz der G7-Gruppe, zu der auch die USA, Kanada, Frankreich, Großbritannien, Italien und Japan gehören.
Lauterbach sagte, dass der Klimawandel zusehends gesundheitliche Folgen habe und auch neue Pandemien wahrscheinlicher mache. Thema der G7-Minister soll zudem der Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen sein. Es drohe, dass klassische Infektionskrankheiten nicht behandelt werden könnten, wenn Antibiotika nicht mehr wirkten.