Ostereiermarkt Wenn Hühnereier Jubiläum feiern

Kurt Lautensack
Katharina Rüttinger und ihr Osterschmuck Foto: Kurt Lautensack

Wem es am Sonntag beim vorösterlichen Spaziergang im Heldburger Unterland zu kalt war, der war auf jeden Fall beim Ostereiermarkt im Mehrgenerationenhaus von Heldburg gut aufgehoben.

 
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Ein untrügliches Zeichen für das nahende Osterfest ist es, wenn Hühnereier, ob original gefüllt oder hohl, in den Fokus von Groß und Klein rücken. Während sich die Kinder mehr darauf freuen, sich bald auf die Suche nach dem mit gezuckerter Brezel und bunten Eiern gefüllten, versteckten Osternest zu machen, geht es den Erwachsenen eher um den österlichen Schmuck für Haus und Wohnung oder den Vorgarten.

Eine Gelegenheit dazu bot der Ostereiermarkt im Mehrgenerationenhaus in Heldburg, der zudem auch noch ein Jubiläum hatte. Wenn sich auch Sandra Korneffer nicht selbst an die Anfänge erinnern kann, so weiß sie doch, dass der Ostereiermarkt vor 25 Jahren aus der Taufe gehoben wurde. Viele Jahre habe er im Schützenhaus stattgefunden, das schräg gegenüber dem ehemaligen Bahnhofsgebäude liegt, der heute als Mehrgenerationenhaus genutzt wird. Für Sandra Korneffer, die 2018 die Leitung des Mehrgenerationenhauses übernommen hatte, sei es der dritte Ostereiermarkt, erklärte sie, da er drei Jahre nicht stattfinden konnte. Insgesamt findet er hier inzwischen zum neunten Mal statt.

Von Anfang an dabei, also schon im Schützenhaus, sind Hannelore Schumann und Ingelore Günther aus Heldburg, wie beide bestätigen. Von kleinen Kunstwerken darf durchaus gesprochen werden, wenn man beispielsweise die Ostereier von Hannelore Schumann aus Heldburg betrachtet. In einer Zwiebelschalentechnik, wie sie sie nennt, zaubert sie in mehreren Schritten sehr dekorative Motive wie Blätter, Blumen und Gräser auf die Eier. Dabei verrät sie, dass sie beizeiten mit dem Sammeln der weißen Hühnereier anfangen muss und auch eine Menge Zwiebelschalen braucht, die zum Beispiel das Frauen-Power-Backhausteam aus Rieth beim Backhausfest aufhebt.

Filigrane Muster aus Wachs

Ebenso wunderschön präsentieren sich die Ostereier von Ingelore Günther aus Heldburg, die wiederum Eier mit braunen Schalen benötigt und sie mit einem filigranen Muster aus Wachs versieht. Hier verbleibt der Inhalt hart gekocht im Ei und für das nötige kleine Löchlein zum Aufhängen sorgt ihr Mann mit der Bohrmaschine.

Seit zwanzig Jahren in Heldburg dabei ist auch Henry Oehrl aus Streufdorf, der immer wieder mit variantenreichen Feinsägearbeiten für farbenfrohe Muster sorgt, von den verschiedensten Blumenmotiven bis zu Hasen- und anderen Tiermotiven. Viele seiner Arbeiten sind auch ganzjährig für Garten oder Haus zu gebrauchen – wie beispielsweise Willkommensschilder für den Hauseingang. Ebenfalls aus Streufdorf kommt Dirk Dömming mit seinem Angebot aus Keramik-Windlichtern in sogenannter Durchbruchstechnik in Ei- oder Kugelform. Es sind Erzeugnisse aus der ehemaligen Keramikwerkstatt „Zum Kuhstall“.

Weidenkränze und -herzen

Eine Auswahl an Deko-Eiern mit Schmuckstein, kleinen österlichen Weidenkränzen oder –herzen zum Aufhängen und Schmuckanhänger hat Katharina Rüttinger aus Gellershausen im Angebot. Schon einige Male in Heldburg dabei war auch Anke Jonasch aus Melkers bei Meiningen. Ihre Malkünste kann man direkt auf den Ostereiern bewundern. Vor allem freut sie sich, mit Leuten ins Gespräch zu kommen und genießt die angenehme Atmosphäre. Um Kerzen drehte sich das österliche Angebot am Sonnefelder Stand, während im „Nähschuppen by Antja“ Textilien im Angebot waren.

Neben den Hobby-Ausstellern, die mit ihren Angeboten anderen Leuten Freude bereiten, hat sich im Laufe der Zeit auch ein gewisser Kundenstamm herausgebildet, der immer wieder gern den Ostereiermarkt besucht. Schließlich bietet das Mehrgenerationenhaus seinen Besuchern nicht nur ein österliches Angebot, sondern lädt seine Gäste auch zu Kaffee und Kuchen ein. Und das werde liebend gern von den Leuten angenommen, weiß Sandra Korneffer, die sich über jeden Besucher freut und auch gern ein paar Worte mit ihren Gästen wechselt, wenn sie nicht gerade am Kuchenbüffet im Einsatz ist.

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