Orgelweihe nach Sanierung Sie erklingt wieder in voller Schönheit

Wolfgang Swietek
Mit einem Gottesdienst in der Kirche wurde nach der Sanierung die Orgel geweiht. Foto:  

Mit einem festlichen Gottesdienst in der Kirche von Eishausen wurde nach der Sanierung die historisch wertvolle Orgel wieder geweiht.

 
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Eishausen - Die erste Strophe des Liedes „Lobe den Herren“ wurde beim Festgottesdienst noch ohne Orgelbegleitung gesungen. „Um den Unterschied zu hören, wenn wir später gemeinsam mit dem sanierten Instrument singen können“, so der stellvertretende Superintendent Hartmut Lösch, der den Festgottesdienst leitete. Bei seiner Begrüßung hatte er zuerst „die einfachen Leute“ willkommen geheißen und nicht die Ehrengäste, denn sie seien „der Schatz einer jeden Kirche“. Was sich später mehrfach bestätigte. Ist die Sanierung der Orgel, die es an diesem Sonntag zu feiern galt, doch nicht „von oben“ beschlossen worden. Initiator der Sanierung und der Kampf um die notwendige Finanzierung ist vor allem von Günter Lenhardt ausgegangen, der dieses Instrument bereits seit 59 Jahren regelmäßig zum Klingen bringt. Mehrfach wurde ihm während dieses Gottesdienstes dafür gedankt, von Landrat Thomas Müller und von seinem „Organisten-Kollegen“ Kirchenmusikdirektor Torsten Sterzik.

Blumen und herzliche Dankesworte gab es natürlich auch für Orgelbaumeister Jörg Stegmüller, der nicht nur den Dank für seine Arbeit entgegennahm. Sichtlich genoss er den durch seine Arbeit erreichten Klang des Instrumentes, als Kirchenmusikdirektor Torsten Sterzik das Instrument in all seiner Vielfalt zum Erklingen brachte. Eine bessere Bestätigung für seine Arbeit kann es eigentlich nicht geben. Und zudem eine glückliche Kirchgemeinde, die nun bei Gottesdiensten und Konzerten den neuen Klang genießen kann.

Herzliche Worte für das Engagement der Kirchgemeinde von Eishausen fand auch Regionalbischof Tobias Schüfer: „Lasst uns das große Geschenk für die Musik annehmen, jetzt wieder gemeinsam mit der Orgel singen zu können.“ Er erinnerte jedoch auch an die Bemühungen der Kirchgemeinde um ihr Gotteshaus insgesamt, denn nicht nur die Orgel ist inzwischen saniert worden. Bereits seit mehreren Jahren wurde die Kirche hier in mehreren Bauabschnitten Stück für Stück saniert, sodass sie jetzt einen wunderbaren Anblick bietet, innen wie außen. Im Jahr 2018 war die Wiedereinweihung der Kirche dann gebührend gefeiert worden. Schon da hatte die Kirchgemeinde mit dem ersten Bauabschnitt der Sanierung der Orgel begonnen.

Dieses Engagement der Kirchgemeinde von Eishausen war wohl auch der Grund für den Landkreis Hildburghausen, die Durchführung des Denkmaltages in diesem Jahr hier in dieser Kirche zu begehen. Dass dieser Tag, der eigentlich immer am zweiten Sonntag im September begangen wird, eine Woche vorgezogen worden ist, habe nur den Grund, erklärte Landrat Thomas Müller, „dass Orgelbaumeister Jörg Stegmüller am nächsten Sonntag nicht nach Eishausen kommen könne. Und eine Orgelweihe ohne den Orgelbaumeister, der sie so hervorragend saniert hat, das wollten wir denn doch nicht.“

Immer wieder wurden aus Dankbarkeit für dieses Ereignis Lieder gesungen, die dieses Gefühl ausdrückten: „Großer Gott, wir loben dich“ und „Nun danket alle Gott“. Der stellvertretende Superintendent Hartmut Lösch bekannte denn auch: „Die Töne kommen in mein Herz hinein. Denn Musik kann aufwühlen, etwas in uns in Bewegung setzen. Wir, die wir mitunter gern nörgeln oder jammern, werden aufgefordert, zum Lobe Gottes zu singen.“ Dabei könne uns die Orgel helfen, die ein ganzes Orchester sein will, mit ihren vielerlei Tönen, von den leisen Tönen von Flöten oder Klarinetten bis hin zu den lauten, ungestümen Klängen.

„Immer wieder haben die Initiatoren dieser Orgelsanierung gefordert: Wir brauchen diese Orgel! Da muss alles zusammenkommen, wenn es etwas werden soll“, sagte Pfarrer Hartmut Lösch. Und dass es etwas geworden ist, davon konnten sich bei diesem Festgottesdienst alle Besucher überzeugen.

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