Alle Möglichkeiten
Was Kirchenmusikdirektor Torsten Sterzik aus Hildburghausen trefflich verstand, als er die sanierte Orgel nicht nur während des Festgottesdienstes zum Klingen brachte, sondern während einer anschließenden gesonderten Vorführung für die interessierten Besucher noch einmal in all ihren neuen Möglichkeiten vorstellte.
Auch wenn in der Kirche in Heldburg Orgeln bereits seit dem 16. Jahrhundert nachweisbar sind, stammt das jetzige Instrument aus den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts. „Am 27. Mai 1827, dem dritten Pfingsttag, wurde sie geweiht“, steht im jüngsten Gemeindebrief der Kirchgemeinde Heldburg zu lesen. Zur Orgelweihe am 27. Mai 1827 formulierte der damalige Superintendent Lommer einen Weihespruch, der auch heute noch seine Gültigkeit hat: „Im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes weihe ich dich, du, nebst Altar und Kanzel, teuerstes Kleinod unserer Kirche, du Orgel, heiliges Werkzeug zur Belebung stiller feierlicher Andacht. Zwar nur von der Hand eines Menschen gebildet, aber eines würdigen Künstlers und Bürgersohnes aus unserer Stadt. Durch die Schönheit, die Kraft, die Fülle deiner Töne, gib du unsern Seelen Flügel, sich zu erheben in das Land aller geistigen Schönheit. Sei gesegnet, erwecke, begleite, verstärke jedes unserer religiösen Gefühle. Und damit du allen Anwesenden zeigest, dass du dies vermögest, so enthülle jetzt den ganzen Reichtum deines Wohllauts. Rede, sprich selber in deiner geheimnisvollen wunderbaren Sprache, deren Deutung sich uns in dem innersten Heiligtum unserer Brust kundtut.“
105 000 Euro
Vielen wurde gedankt an diesem Tag. Sind doch für die Gesamtkosten der Sanierung von rund 105 000 Euro nahezu die Hälfte durch Spenden aufgebracht worden, die in vielen Aktionen der Heldburger in den letzten Jahren gesammelt wurden, ehe die Firma Orgelbau Waltershausen tätig werden konnte. Neben den Fördermittelgebern aus der Thüringer Staatskanzlei, der Landeskirche, aus der Stadt und dem Landkreis, dankte Bürgermeister Christopher Other vor allem den freiwilligen Spendern. Er wünschte den Heldburgern, dass die Orgel noch vielen Generationen Freude bringt.