Orgelkonzert in Suhl Unbekannte Bach-Version erklingt

Am 21. März vor 340 Jahren ist Johann Sebastian Bach zur Welt gekommen. Anlässlich des Geburtstags des Komponisten hat sich der Suhler Kantor Philipp Christ ein besonderes Konzerterlebnis überlegt. Er spielt, was in Suhl bisher noch nie erklang.

 
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Am 21. März gestaltet der Suhler Kantor Philipp Christ ein Geburtstagskonzert zu Ehren von Johann Sebastian Bach. Er wird an der Wagner- Orgel in der Hauptkirche jugendliche und experimentierfreudige Werke des bekannten Komponisten spielen. Foto: privat

Die Werke, die Johann Sebastian Bach komponiert hat, hallen nach – und das über Jahrhunderte. Der Suhler Kantor Philipp Christ weiß, warum das so ist. „In ihrer genialen Verbindung von polyfoner Führung der Einzelstimmen und tiefgründiger Harmonik bieten sie den Musikern und Hörern eine große Tiefe der musikalischen Erfahrungsmöglichkeiten“, erläutert er.

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Um das Wirken des bekannten Komponisten an dessen 340. Geburtstag zu ehren, hat sich Philipp Christ ein besonderes Geburtstagskonzert überlegt: Er spielt neben der Partita über den Choral „Ach was soll ich Sünder machen“ BWV 770 eine Bearbeitung der bekannten Ciaccona aus der Partita für Violine solo BWV 1004 in einer Bearbeitung für Orgel. Zudem steht der „Capriccio auf die Abreise des geliebten Bruders“ BWV 992 auf dem Programm. „Die einzelnen musikalischen Sätze des Capriccios beschreiben in ausdrucksvoller und anschaulicher Form die Abschiedsszene des Bruders, die „Schmeichelung der Freunde, um denselben von der Reise abzuhalten“ bis zur abschließenden Fuge, deren Thema den Klang eines Posthorns nachahmt“, erläutert der Kantor.

Er werden den Zuhörern am 21. März jugendliche und experimentierfreudige Werke vorstellen, die Bachs Beschäftigung mit mitteldeutscher und norddeutscher Cembalo-Musik widerspiegelten.

Seit den Bearbeitungen von Felix Mendelssohn-Bartholdy, Robert Schumann und Johannes Brahms hätten sich viele an die Aufgabe herangewagt, Bachs ikonische Ciaccona für Solo-Violine auf ein anderes Instrumentarium zu übertragen, sagt Philipp Christ. „Die Orgelfassung des Engländers William Thomas Best war wohl die erste einer langen Reihe von Adaptionen, die auch am Pfeifeninstrument den Geschmackswandel der Bach-Interpretation eindrücklich dokumentiert. In diese Traditionskette füge sich die Neufassung von Pier Damiano Peretti ein; ihre Zielsetzung sei nun, eine auch auf Barockorgeln aufführbare Gestalt der d-moll-Chaconne anzubieten, um sie klanglich in ihre Entstehungszeit zu verorten. „Diese Fassung ist im Geburtstagskonzert zum ersten Mal in Suhl zu hören“, betont der Kantor.

Freitag, 21. März, 18.30 Uhr, Hauptkirche in Suhl:
Orgelmusik von Johann Sebastian Bach an seinem 340. Geburtstag mit Philipp Christ an der Wagner-Orgel. Der Eintritt zum Geburtstagskonzert ist frei, um eine Spende für die Kirchenmusik wird gebeten.