Hinter dem „G-Spot“ befindet sich die weibliche Prostata
Aus heutiger Sicht ist der mediale Umgang mit der „Entdeckung“ lehrreich. Wissenschaftlerinnen wie die Autorin Stephanie Haerdle erklären, diese erogene Zone in der Vagina sei erstens schon seit Jahrtausenden bekannt gewesen – in der altindischen Sexualwissenschaft und im Kamasutra etwa. Dass man sie dann wieder vergessen hatte, zeige, wie reglementiert und tabuisiert weibliche Sexualität in historischen Zeiten später war. Zweitens, so Haerdle, sei dann in den 80ern weiter einiges verdreht und verschwiegen worden, was dazu führte, dass Frauen den Punkt kaum finden konnten. Besagte Körperstelle ist anatomisch betrachtet nun einmal kein Punkt oder Knubbel, sondern eher eine Fläche, die etwa mit einer Komm-her-Bewegung des Fingers in der Vagina stimuliert werden kann. Alle Frauen haben sie, aber nicht alle empfinden es als angenehm, dort angefasst zu werden. Manche kommen so zum Orgasmus – und manche ejakulieren. Dieser Aspekt wurde in den 80ern prompt nicht weiter gewürdigt: Dabei war damals schon klar, direkt hinter dem „G-Spot“ befindet sich die weibliche Prostata.