Ordnung und Sauberkeit Ortsteilrat Frauensee: Bürger für die Einsätze für öffentliche Sauberkeit gewürdigt

Werner Kaiser
Im Namen des Ortsteilrates und der Mitbürger bedankten sich Ortsteilbürgermeister Rudi Reitzig (2. von links) und der Vorsitzende der Natur- und Heimatfreunde Gerhard Bär (2. von rechts) bei Werner und Karola Scholl und bei Bernd Wohlfarth (von links). Foto: Werner Kaiser

Bürger von Frauensee, die sich freiwillig und gemeinnützig für den Zustand des Ortes und seiner Umgebung engagieren, sollen vom Ortsteilrat gewürdigt werden. Jetzt ergab sich erstmals die Gelegenheit dafür.

 
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Frauensee - Gerhard Bär, Vorsitzender des Natur- und Heimatvereins Frauensee und Mitglied des Ortsteilrates, hatte schon vor einiger Zeit die Anregung geäußert: Der Fleiß und Ideenreichtum einiger Mitbürger bei der Pflege oder Wiederherstellung von Wegen und Anlagen im Umfeld des Dorfes verdient Anerkennung durch den Ortsteilrat. Darauf war Ortsteilbürgermeister Rudi Reitzig gern eingegangen; in Frage kommende Kandidaten waren auch bekannt. Aber zunächst musste – unter anderem wegen der Pandemie – der passende Zeitpunkt abgewartet werden; die jüngste Ortsteilratssitzung bot sich nun dafür an. Freilich hat das Gremium keine großen Reichtümer zu verteilen. Aber eine Kleinigkeit gibt sein Budget schon her, und die öffentliche Anerkennung ist der damit verbundene wichtige Gesichtspunkt, kommentierte Rudi Reitzig.

Der erste Adressat war Bernd Wohlfarth, für den die Waldwege ein Kulturgut sind und zum Charakter von Frauensee als Erholungsort gehören. Er kümmert sich vor allem um Hindernisse wie umgestürzte Bäume und größeres Bruchholz, die nicht einfach mal so von gutwilligen Spaziergängern von den Wegen geräumt werden können. Hilfreich ist dabei der inzwischen aufgebaute Kontakt zu den verantwortlichen Revierförstern, merkte der Ortsteilbürgermeister an, zumal die Ansichten über die Umsetzung der dort geltenden Naturschutzregeln zuweilen auseinandergingen. Letztere besagen im konkreten Fall auch, dass die fraglichen Stämme und Holzbrocken im Wald belassen werden müssen und nicht etwa als Brennholz dienen dürfen. Das unterstreicht die Uneigennützigkeit der Einsätze von Bernd Wohlfarth, die oft recht kurzfristig erfolgen.

Er sei, sagte dieser, übrigens nicht der Einzige, der Wege frei mache: Die sogenannte alte Waldbahn war eine über Jahrzehnte beliebte Schlitten- und (soweit vorhanden) Bob-Strecke von den umgebenden Höhen bis ins Dorf – so lang, dass Kinder wie er sie damals nur zwei Mal am Tag absolvieren konnten. Dank des Einsatzes fleißiger Mitbürger wurde diese über die Jahre zugewucherte Piste jetzt wieder freigeschnitten und -geräumt. Mit einer ähnlichen Aktivität tragen Karola und Werner Scholl zur öffentlichen Ordnung und damit, wie Christine Hofer als Gast der Ortsteilratssitzung einwarf, zur Freude der Frauenseer bei: Sie beseitigen Laub und Unrat von öffentlichen Wegen im und am Dorf. Rudi Reitzig berichtete, diese Arbeit habe vor einiger Zeit schon mal gewürdigt werden sollen, was von den beiden Akteuren aber abgelehnt wurde. Man sei halt nicht recht glücklich über einige Reaktionen gewesen, darunter auch seitens der „Holzkopf-WG“ in der Tageszeitung, erklärte Werner Scholl. Seit drei Jahren widmet er sich gemeinsam mit seiner Frau diesen Arbeiten, angeregt durch das Beispiel der Frauenseerin Elke Schmidt, die allein mit dem Umfang überfordert gewesen sei. Man habe die Hoffnung, so Karola Scholl, dass sich weitere Einwohner zu solchen Tätigkeiten ermuntern lassen, gerade im bevorstehenden Winter. Dies ist auch der Ansatzpunkt von Gerhard Bär, der in den Auszeichnungen einen Ansporn zur Nachahmung sehen möchte.

Eine höhere Lebensqualität im ländlichen Raum gehört zweifellos zu den Zielen des Dorferneuerungsprogramms. Hier hat die Dorfregion Frauensee inzwischen Aufnahme gefunden; am 21. Oktober soll die entsprechende Urkunde übergeben werden, informierte Ortsteilbürgermeister Reitzig und fügte hinzu, dass nicht nur dem Dorferneuerungsbeirat, sondern auch dem Ortsteilrat damit eine Menge Arbeit ins Haus stünde. Die geförderte Dorfregion umfasst Frauensee mit seinen ehemaligen Ortsteilen sowie Weißendiez, also das historische Kirchspiel Frauensee bis auf den Josthof.

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