Mehr Erkrankte in der Omikron-Welle – aber ...
Laut Meldedaten von Ärzten erkrankten in der Woche vom 10. bis 16. Januar 0,5 bis 1,1 % der Bevölkerung über 15 Jahre an Covid-19 und entwickelte Symptome einer akuten Atemwegserkrankung. Das entspreche einer bundesweiten Inzidenz von 500 bis 1100 Erkrankten je 100 000 Einwohner – laut RKI „deutlich mehr“ als in der zweiten und dritten Welle. Die aktuelle Omikron-Welle führt also zu mehr Erkrankungen, wegen derer Menschen einen Arzt aufsuchten. Allerdings melden die RKI-Systeme etwas weniger Krankenhauseinweisungen von Covid-19-Patienten.
In dem Pressegespräch am Mittwoch machten RKI-Experten deutlich, dass man diese Kennzahlen nicht allein aus der Not heraus betrachte. Vielmehr sei das ein weiterer und jetzt sinnvoller Schritt beim Übergang in die endemische Phase. „Wenn so viele Menschen infiziert sind wie aktuell, dann ist es nicht mehr wichtig, ob die Inzidenz bei 1000 oder 1200 liegt. Entscheidend ist die Krankheitsschwere, und die können wir mit den anderen Instrumenten abschätzen“, so ein RKI-Experte. Man könne und müsse nicht mehr versuchen, jede einzelne Infektion zu verhindern oder alle Kontakte von Infizierten zu ermitteln. Vielmehr sollen künftig schwerpunktmäßig Covid-19-Fälle mit Symptomen erfasst werden.
Die Inzidenz bleibt vorerst
Die Inzidenz wird vermutlich trotzdem nicht so schnell aus den Nachrichten verschwinden. Die Daten zu Patienten mit Symptomen werden anders als die Inzidenz nur wöchentlich berichtet. Das Interesse der Bevölkerung ist weiterhin so groß, dass Medien täglich neue Zahlen berichten. Laut RKI verlieren die Meldedaten verlören auch bei hohen Inzidenzen nicht an Bedeutung.
Trends, also eine zu- oder abnehmende Ausbreitung des Virus, könnten weiterhin abgebildet werden. Zwar werde „Sensitivität und Detailtiefe der einzelfallbasierten Datensätze des Meldewesens vorübergehend nachlassen“. Infektionszahlen zu messen, sei aber für das „lokale und regionale Management“ wichtig, so das RKI – also beispielsweise für an das Infektionsgeschehen angepasste Coronaregeln.