Olympische Spiele Vennekamp im Mixed gefordert

Platz 20 mit der weniger geliebten Luftpistole: Doreen Vennekamp hat sich zum Olympia-Start gewiss etwas mehr ausgerechnet. Am Montag ist sie erneut gefordert. Ihre Konzentration gilt aber dem Wettkampf mit der Sportpistole.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Pflicht mit der Luftpistole, Kür mit der Sportpistole: Doreen Vennekamp aus Steinbach-Hallenberg. Foto: Gerhard König

Doreen Vennekamp hat das Finale der besten acht Schützinnen mit der Luftpistole klar verpasst: Die Weltmeisterin, die seit fünf Jahren in Steinbach-Hallenberg lebt und in Suhl trainiert, erreichte am Samstag mit 572 Ringen Rang 20. Teamkollegin Josefine Eder (Frankfurt/Oder/567) belegte den 30. Platz.

Nach der Werbung weiterlesen

Bereits im Vorfeld war klar, dass die beiden Sportpistolen-Spezialistinnen mit der weniger vertrauten Luftpistole nicht zu den Favoritinnen auf die vordersten Plätze gehörten. Vennekamp bestätigte dies nach dem Wettkampf: „Für mich war das mehr Pflicht als Kür. Ich habe hart kämpfen müssen.“ Das deutsche Damen-Duo wollte dennoch einen guten Start hinlegen und sich Selbstvertrauen für die nächsten Wettkämpfe holen. Dies gelang nur bedingt.

Vennekamp schoss sechs solide Serien (94, 97, 96, 95, 93, 97), allerdings fehlten ihr die positiven Ausreißer nach oben. „Doreen hat die Aufgabe sehr gut umgesetzt bis auf zwei Phasen, als sie zu viele Neuner am Stück hatte“, bilanzierte Bundestrainerin Claudia Verdicchio-Krause, „ihre 572 Ringe hätten auch locker 578 sein können, es waren wahnsinnig viele knappe Schüsse dabei.“ Für den Finaleingang hätten 577 Ringe genügt.

Im Luftpistolen Mixed ist Doreen Vennekamp mit Robin Walther am Montagvormittag das nächste Mal gefordert. Hauptaugenmerk ihrer Olympia-Mission in Frankreich ist allerdings der Wettkampf mit der Sportpistole am 2. und 3. August. Hier zählt sie als aktuelle Weltmeisterin und Weltranglisten-Erste zu den Mitfavoriten.

Insgeheim hatten sich die Sportschützen am Auftakt-Wochenende weit mehr ausgerechnet. Bei immerhin drei Finalteilnahmen blieben die DSB-Athleten ohne Medaillen, Gold-Favoritin Anna Janßen verfehlte am Sonntag mit dem Luftgewehr als 19. sogar den Endkampf. Nach einem mäßigen Start zeigte die 22-Jährige erst gegen Ende der Qualifikation ihr Weltklasse-Niveau, doch die Aufholjagd reichte bei der enormen Dichte nicht mehr für das Finale.

Enttäuscht: Anna Janßen. Foto: dpa/Sina Schuldt

Am Samstag musste sich Janßen mit Maximilian Ulbrich im Mixed-Team-Wettbewerb mit dem Luftgewehr mit dem undankbaren vierten Platz begnügen. Im kleinen Finale verloren das Duo gegen Kasachstan mit 5:17.

Guter fünfter Platz: Christian Reitz. Foto: dpa/Sina Schuldt

Am Sonntagmorgen verpassten derweil Christian Reitz und Robin Walter im Luftpistolen-Finale auf Rang fünf und sechs das Podest. Reitz, Olympiasieger mit der Schnellfeuerpistole von Rio de Janeiro und Dritter von Peking 2008, hat bei seiner fünften Olympia-Teilnahme noch die Chance in seiner Spezialdisziplin.