Olympia 2021 So viel verdienen Olympia-Sieger

Martin Dudenhöffer

Medaillengewinner erhalten bei Olympia nicht alle dieselbe Prämie. Deutsche Olympiasieger erhalten deutlich weniger als manch andere nationale Verbände zahlen. Wir zeigen, was Olympiagewinner 2021 verdienen.

 
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Für ihre Goldmedaille bekommt die Reiterin Jessica von Bredow-Werndl einen festen Betrag. Olympioniken aus anderen Ländern haben höhere Prämien. Foto: dpa/Friso Gentsch

Nichts wiegt für Sportlerinnen und Sportler mehr als eine olympische Goldmedaille. Wer das höchste aller Edelmetalle gewinnt, kann sich für immer zum erlauchten Kreis der Olympiasieger zählen. Auch die Silber- und die Bronzemedaille genießen bei Sportlern eine große Wertschätzung. Sowohl bei vergangenen als auch jetzt bei den Olympischen Spielen in Tokio gilt aber folgende Regel: Gold ist nicht gleich Gold. Auch die anderen beiden Medaillenfarben sind je nach nationalem Verband unterschiedlich viel wert. Verglichen zu Olympioniken aus Singapur zum Beispiel gehören deutsche Athleten hier eher zu den Geringverdienern.

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Während die Deutsche Sporthilfe für Goldmedaillengewinner 20 000 Euro ausschenkt, erhalten Olympiateilnehmer mit einer Silbermedaille 15 000. Für den dritten, bronzenen Platz gibt es 10 000 Euro Prämie. Wer als deutscher Athlet kein olympisches Treppchen, bei Wettkämpfen aber einen Rang zwischen vier und Rang acht erreicht, geht nicht ganz leer aus. Viertplatzierte dürfen sich noch über 4000 Euro freuen, bis zum achten Platz gibt es immerhin noch eine Prämie von 1500 Euro. Damit entlohnt die Deutsche Sporthilfe auch jene Finalteilnehmer, die keine Medaille abräumen konnten.

Das Geld gleich auf den Putz zu hauen, ist allerdings nicht möglich. Auf ihre finanzielle Olympia-Belohnung müssen deutsche Edelmetallgewinner nämlich ein Jahr warten und dann fließt das Geld auch nur in Monatsraten. Ebenfalls eher ernüchternd ist, dass eine Prämie nur einmal ausgezahlt wird, selbst wenn man drei oder mehr Goldmedaillen erringen konnte.

Rente, Auto oder einfach mehr Geld – das bekommen Olympiasieger anderswo

Im internationalen Vergleich verdienen die deutschen Olympioniken also eher bescheiden. In Polen beispielsweise erhalten Goldsportler zu den 50 000 Euro eine lebenslange Rente, steuerfrei, 60 Prozent des Durchschnittseinkommens. Athleten aus dem Nachbarland Litauen bekommen 115 000 Euro und ein Auto. Ganz oben an der Spitze der Prämienausschütter steht Singapur. Der südostasiatische Stadtstaat verspricht Olympiasiegern 622 000 Euro. Bislang konnte diesen Hauptgewinn 2016 nur der Schwimmer Joseph Schooling abräumen. Indonesien zahlt für olympisches Gold angeblich umgerechnet 345 000 Euro. Die USA belohnt Medaillengewinner mit 31 500 für Gold, 19 000 für Silber und 12 600 Euro für Bronze. Gastgeber Japan hat rund 38 000 Euro für olympisches Gold ausgelobt

Top-Prämien von europäischen Verbänden gibt es in Italien und Griechenland. Während Italien 180 000 Euro für eine Gold-, 90 000 für eine Silber- und 60 000 für eine Bronzemedaille bezahlt, entlohnt Griechenland seine Athleten mit 190 000 Euro für einen Sieg.

NBA- oder Tennis-Stars bewegen sich in hohen Sphären

Wie gut Olympiateilnehmer grundsätzlich verdienen, hängt von ihrer Sportart und der Popularität ab. Spitzenverdiener ist der US-Basketball-Star Kevin Durant. Er macht wohl um die 75 Millionen im Jahr. Der serbische Tennis-Star Novak Djokovic, der im Halbfinale dem späteren deutschen Olympiasieger Alexander Zverev unterlag, verdient laut Forbes um die 35 Millionen Euro im Jahr.

Daran kommen deutsche Athleten nicht heran. Viele, vor allem in den Randsportarten, verdienen ihr Geld als Polizisten, Bundespolizisten oder Bundeswehrsoldaten. Das Gehalt bewegt sich hier bei rund 2500 Euro monatlich. Über Sonderprämien und Werbetätigkeiten kann dies gesteigert werden. Etwa ein Drittel der deutschen Olympiateilnehmer ist auf die Unterstützung der Deutschen Sporthilfe angewiesen. Diese beträgt meist zwischen 400 und 800 Euro. Trotz des zeitweisen Ruhms – unendlich reich werden Olympioniken aus Deutschland also nicht.