Zuschauen oder aber einmal selbst die Töpferscheibe drehen lassen – dazu gibt es in den Arbeitsräumen Gelegenheit. Hier sitzt gerade Ramona Klemm an der Töpferscheibe, die hier das Handwerk vor mehr als 40 Jahren erlernt hatte, und vor fünf Jahren ausschied. „Ich wollte mal sehen, ob ich es noch kann“, meint sie scherzhaft – sie hilft an solchen Tagen gern aus. Seit über 40 Jahren im Töpferhof und auch heute noch tätig ist Manuela Friedrich, für die das Erlernen dieses Handwerks die richtige Entscheidung war, wie sie sagt.
Manuela Friedrich spricht über ihren Beruf und verrät Wissenswertes. Foto: Kurt Lautensack Während sich unter ihren Händen der Ton zu einer Teekanne formt, erzählt sie über ihre Arbeit und erklärt, wie wichtig die richtige Tonerde ist. „Am Produkt erkennt man die Werkstatt“, sagt man in Fachkreisen. Und die bestimmende Farbe bei Gramann ist das Rot. Der Ton komme aus dem Westerwald, weil diese Art das typische Rot am besten wirken lasse.
Olympiadestimmung herrscht in der Schautöpferei Markus Weingarten am Römhilder Viehmarkt, die nicht nur Besucher aus dem Umkreis angelockt hat, sondern auch aus Coburg, Suhl, Weimar oder Jena. Bekannt sei seine Töpferolympiade am Wochenende auch über Thüringer Radiosender geworden und so freut sich Markus Weingarten über einen regen Zuspruch. Für den Wettbewerb gibt es 500 Gramm Ton auf die Töpferscheibe und dazu fünf Minuten Zeit, etwas daraus zu machen. Dieses Handwerk fördert und erfordert kreative Ideen, eigene Vorstellungskraft und künstlerisches Geschick sowie eine Liebe zum Beruf. Das Probetöpfern tut jedenfalls, was es soll: es weckt das Interesse der Leute. Und so zieren bereits am Samstagnachmittag die getöpferten Produkte von über 20 Teilnehmern das Regal.
Als Förderer von Kunst und Malerei bietet Markus Weingarten nebenan in der Galerie Ausstellungsmöglichkeiten für regionale Künstler. Hier konnte schon die Malerei von Annelore Römhild aus Hildburghausen und die Handwerkskunst aus Holz, Stein oder Metall von Dieter Robert Frank aus Milz bewundert werden. Und so gibt es neben der Töpferolympiade auch die Möglichkeit, bei einer Tasse Kaffee oder einem Gläschen Wein mit dem Milzer Bildhauer ins Gespräch zu kommen.