Im Gegenzug erhalten die Kommunen Anteile an der Umsatz- und der Einkommensteuer. Wobei das Gesamtaufkommen „nach dem Wohnsitzprinzip zerlegt wird’’, wie des im Amtsdeutsch heißt, sprich, „die vom Arbeitgeber an die Finanzbehörde seines Sitzlandes abgeführte Lohnsteuer soll dem Land zustehen, in dem der Arbeitnehmer seinen Wohnsitz hat.’’
Wo Ganz-gut-Verdienende wohnen, geht’s also auch den Kommunen besser. Allerdings gibt’s eine Obergrenze für Besserverdienende. Die werden in die Berechnung nicht einbezogen. Die Formel ist also mal wieder nicht unkompliziert, das Ergebnis aber klar: Aus dem Anteil an der Einkommensteuer flossen im Jahr 2018 insgesamt 16,49 Millionen Euro zu (2017: 15,54 Millionen Euro). Damit sorgen Arbeitnehmer und Selbstständige über die von ihnen bezahlten Steuern auf Lohn und Einkommen allein für weitere 32,65 Prozent der kommunalen Einnahmen.
Und über den kommunalen Anteil an der Umsatzsteuer kamen weitere 4,06 Millionen Euro (Vorjahr: 3,07 Millionen Euro) in die Kasse, macht 8,04 Prozent der Einnahmen. Die Grundsteuereinnahmen betrugen (A und B zusammengerechnet) 2018 im Kreis Sonneberg 6,05 Millionen Euro (Vorjahr: 5,98 Millionen Euro) gleich 11,98 Prozent.
In der Summe waren das im Jahr 2018 rund 50,51 Millionen Euro Steuereinnahmen für die kommunalen Ausgaben im Kreis Sonneberg (Vorjahr: 45,83 Millionen Euro). Damit stiegen die Einnahmen bei uns um 4,67 Millionen Euro. Im Jahr 2016 kam eine Steuersumme von rund 41,31 Millionen Euro zusammen und im Jahr 2015 runde 39,31 Millionen Euro. 2014 kamen 36,69 Millionen Euro zusammen und 2013 waren es 36,22 Millionen Euro.
2013 ist wichtig: Der Verteilung des Geldes liegen die Steuerergebnisse des Jahres 2013 zugrunde. Sie bestimmen für 2018, 2019 und auch fürs Corona-Jahr 2020, welche Kommune wie viel Geld aus dem Einkommensteuertopf bekommt.
Die schlechte Nachricht: Corona ist gerade dabei die 2020er-Zahlen zu verhageln. Und der Mann mit der Bazooka muss noch ein Rätsel lösen, falls er tatsächlich einen Schuldenschnitt durchsetzt: Er will 2500 Kommunen von ihren Schulden befreien. Es gibt aber 13 559. Ab der 2501 werden sich alle wegen ihrer Haushaltsführung in den Allerwertesten beißen. Vor allem aber die, die sich an den Scholz’schen Satz gehalten haben, gute Finanzpolitik sei, sich so zu verhalten, wie die „schwäbische Hausfrau, die nie über ihre Verhältnisse“ lebt.