Oberhof Das passt: Wintersport und Naturschutz

Sanierung, Modernisierung, Renaturierung – in und rund um Oberhof wird daran gearbeitet, Spitzen- und Freizeitsport nachhaltig zu betreiben. Selbst Teiche können da helfen.

 
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Am Fuße der Eisarena und des Bikeparks in Oberhof sind die Gebäude bereits mit Photovoltaik-Anlagen eingedeckt. Die Wintersportler wollen nachhaltiger agieren. Foto: Christian Heilwagen

Ressourcenschonung, Energieeffizienz, Natur- und Trinkwasserschutz: All diese Aspekte kommen dem geneigten Sportfan nicht vordergründig in den Sinn, wenn er an die Sommer- und Wintersporthöhepunkte am Grenzadler sowie die Betreibung der Oberhofer Spitzensportstätten denkt. „Doch genau hier lohnt ein Blick hinter die Kulissen, wird das Thema Nachhaltigkeit in Thüringens Wintersporthochburg doch bereits seit geraumer Zeit neu gedacht. Nachhaltigkeit und Umweltschutz sind für uns zentrale Leitlinien“, sagt Sylvia Böhm, Geschäftsführerin des Zweckverbands Thüringer Wintersportzentrum (TWZ) und ergänzt: „Mit der Umsetzung unseres Energiekonzeptes, der Inbetriebnahme des Kaltnetzes, dem Ausbau von Solarmodulen, der ganzjährigen Nutzung sämtlicher Spitzensport- und Freizeitanlagen sowie der Realisierung unterschiedlichster Kompensations-Maßnahmen, die dem Natur- und Trinkwasserschutz zugute kommen, verfolgen wir nicht nur die klimapolitischen Ziele der Bundes- und Landesregierung, sondern setzen diese bereits erfolgreich um.“

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Umfangreicher PV-Ausbau

Als besonders ertragreich erweise sich dabei der umfangreiche Photovoltaik (PV)-Ausbau. Mehr als 2700 PV-Module mit einer Gesamtfläche von 5330 Quadratmetern seien sportstättenübergreifend auf Funktionshäusern, Garagen- und Hallenkomplexen installiert worden. Mit dem dadurch gewonnenen Solarstrom könne bis zu einem Viertel der benötigten Gesamtenergie abgedeckt werden.

Foto: Ronny Knoll/TWZ

„Ein bedeutender Schritt auf dem Weg zur klimaneutralen Energieversorgung der Oberhofer Sportstätten“, betont Sylvia Böhm. „An sonnigen Tagen können wir bereits jetzt die Betreibung der Skisport-Halle, die Vereisung der Startanlage am Fuße der Eisarena sowie die Versorgung der einzelnen Funktionsgebäude komplett über Solarenergie abdecken. Durch unser sportstätteninternes Stromnetz können wir die Energie genau dort einsetzen, wo wir sie benötigen.“

Doch nicht nur in Oberhof machten sich die Maßnahmen des TWZ bemerkbar. Allein im Zuge der umfangreichen Modernisierungsmaßnahmen, die für die Biathlon- und Rennrodel-Weltmeisterschaften 2023 umgesetzt wurden, sei eine Vielzahl von Kompensationsmaßnahmen in ausgewählten und präferierten Regionen realisiert worden oder noch zu realisieren. Mit der Renaturierung der Ebertshäuser Teiche in der Gemarkung Zella-Mehlis stehe dabei bis Jahresende das größte von insgesamt 19 Projekten im Sinne des Natur- und Trinkwasserschutzes an, hebt die Geschäftsführerin hervor.

Naherholung an Ebertshäuser Teichen

„Die Ebertshäuser Teiche, die früher sogar als Badeteich genutzt wurden, waren extrem verwildert. Mit der jetzigen Renaturierung wird das Biotop wieder aufgewertet. Gleichzeitig wird der Naherholungswert verbessert“, sagt Reinhard Raabe, Fachdienstleiter Wasser- und Naturschutz des Landratsamtes Schmalkalden-Meiningen und ergänzt: „Hierbei handelt es sich um eine von zahlreichen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im Zuge der umfangreichen Modernisierungsarbeiten rund um die Oberhofer Sportstätten. Jede Maßnahme wird bilanziert und mündet letztlich in sehr unterschiedlichen Projekten, die dem baulichen Eingriff in die Natur adäquat entgegenwirken und mindestens im gleichen Verhältnis kompensieren.“

Nachhaltigkeit ist gelebte Wirklichkeit

Sylvia Böhm sagt: „Die Maßnahmen des Zweckverbandes Thüringer Wintersportzentrum belegen, dass ganzjähriger Sportstättenbetrieb und aktiver Umwelt- und Ressourcenschutz erfolgreich miteinander vereinbar sind. In Oberhof ist die Thematik Nachhaltigkeit dabei längst aus einer Vision gelebte Wirklichkeit geworden.“