Nach Austritten Notfallplan für Römhilds Feuerwehr

Rolf Dieter Lorenz
Feuerwache 1 der Stützpunktfeuerwehr in Römhild Foto: Bastian Frank

Mit einem Notfallplan und Personal aus den Ortsteilwehren will die Stadt Römhild die Einsatzbereitschaft der Feuerwache 1 trotz der Austrittswelle aufrechterhalten.

 
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Römhild - Noch am Samstagabend sind nach Angaben von Römhilds Stadtbrandmeister Stefan Laube alle Wehrführer aus den Ortsteilen einberufen worden. Gemeinsam mit Bürgermeister Heiko Bartholomäus sei ein Notfallplan aufgestellt worden. Damit soll die Einsatzbereitschaft im gesamten, über 120 Quadratkilometer großen Stadtgebiet gewährleistet werden, sowohl in den 14 Ortsteilen als auch in der Kernstadt Römhild. Dort hatten am Freitagabend nach einem letzten Klärungsgespräch im gut anderthalb Jahre langen Feuerwehr-Streit über 20 Wehrleute der Feuerwache 1 ihren Austritt aus der Feuerwehr erklärt. Manche sofort, einige für Mitte Dezember, der größte Teil zum Jahresende.

Der Notfallplan sieht vor, dass im Ernstfall jetzt die Ortsteilfeuerwehren von Haina, Milz und Westenfeld sofort mitalarmiert werden und deren Wehrleute das noch vorhandene Personal in der Feuerwache 1 aufstocken beziehungsweise dort eingesetzt und auch geführt werden. Von dem bisherigen Personalstamm, so Stadtbrandmeister Laube, seien noch etwa drei bis fünf Wehrleute an Bord, die nicht ausgetreten sind.

Laubes Angaben zufolge hat es am Montagabend bereits eine Diensteinweisung für die Feuerwehrleute aus Haina, Milz und Westenfeld gegeben. Sie sollen zeitnah durch praktische Übungen an der in Römhild stationierten Spezialtechnik geschult und fit gemacht werden. Das betreffe beispielsweise Ausrüstung und Gerätschaften wie Rettungsschere, Hebekissen, entsprechende Pumpen auf den Feuerwehrfahrzeugen und Beleuchtungsanlagen.

Alle Wehren, so der Stadtbrandmeister, hätten ihre Unterstützung, sich bis Neujahr verstärkt mit der Technik in der Feuerwache 1 vertraut zu machen und daran für künftige Einsätze zu trainieren. Auf jeden Fall stünde in Römhild auch tagsüber vor Ort eine Staffel von sechs Wehrleuten bereit, die erste Maßnahmen oder den Erstlöschangriff einleiten könnten, bevor die anderen Wehrleute aus den Ortsteilen eintreffen.

Zum Zerwürfnis sagt Stefan Laube: Vor seiner Zeit seien alle Feuerwehren aus der Feuerwache 1 in Römhild geführt worden. Neue Ausrüstungsgegenstände sind seinen Angaben zufolge früher oft immer nur nach Römhild gegangen. Die Wehren in den kleinen Dörfern hätten dann von dort die gebrauchte Ausrüstung erhalten.

„Ich habe versucht, alle Feuerwehrleute für gleich wichtig zu halten und gleich zu behandeln, egal ob sie in der Feuerwehr Römhild ihren ehrenamtlichen Dienst tun oder in den kleinen Ortsfeuerwehren, sagt Stefan Laube.

Es habe früher eine Unwucht zwischen Ortsteilwehren und der Stadtfeuerwehr gegeben, sagt Stadtrat Florian Kirfel-Rühle. Der Bündnisgrüne ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft für eine neue Feuerwehrstruktur. Der neue Stadtbrandmeister habe eine gleichmäßigere Materialversorgung hergestellt. Sein Eindruck ist, „dass öffentlich Mobbing gegen Herrn Laube gemacht wird.“ Deshalb habe der Stadtrat sechs Führungskräfte der Römhilder Feuerwache 1 von ihrer Aufgabe entbunden. „Es ist höchst unsolidarisch und unverantwortlich, wegen eines Ego-Trips und eines vermeintlichen Ego-Verlusts Machtspiele auf dem Rücken der öffentlichen Sicherheit auszutragen“, so Kirfel-Rühle.

Nach Angaben von Bürgermeister Heiko Bartholomäus sind die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr und der Brandschutz im gesamten Stadtgebiet von Römhild weiter gewährleistet. Überörtliche Aufgaben als Stützpunktfeuerwehr könne man aber derzeit bis auf Weiteres nicht mehr wahrnehmen. Das habe er Landrat Thomas Müller mitgeteilt.

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