Die Drohnen haben Lautsprecher und Schwimmwesten
Plazas hebt die Vorzüge seiner Drohnen hervor. "Wir können sie bis zu sechs Kilometer weit fliegen lassen. In Absprache mit der Polizei sind wir immer an unterschiedlichen Strandabschnitten", sagt er. Die Drohne verfüge über einen Lautsprecher. "Unser Pilot spricht Spanisch und Englisch. Damit kann er Durchsagen machen. Theoretisch könnten wir auch Aufnahmen in anderen Sprachen abspielen."
An der Maschine seien außerdem zwei Schwimmwesten angebracht, die im Notfall abgeworfen werden können. Bei den Tests an der Küste von Santanyí sei das bisher nicht nötig gewesen. "In Valencia bieten wir unseren Dienst seit 2017 an. Im vergangenen Jahr kam es zu 16 Abwürfen der Rettungswesten in Extremsituationen", erzählt Plazas.
Eine Familie wurde bei den Tests bei hohem Wellengang gerettet
Die gefährlichste Szene bei den Tests auf der Insel gab es mit einer Familie, die sich bei hohem Wellengang zu nah an einen felsigen Abschnitt der Küste gewagt hatte. "Eine hohe Welle hätte sie ins Meer spülen können. Per Lautsprecher sagten wir ihnen, sie sollen Abstand einhalten." Generell sei die Drohne ideal für Bereiche, zu denen die Polizei nur schlecht hinkomme.
15.000 Euro lässt sich Santanyí das Pilotprojekt kosten. Andere Gemeinden auf Mallorca hätten ihr Interesse bekundet. Darunter auch die Stadt Palma, die für den Ballermann zuständig ist und angekündigt hat, den Strand "intelligent" machen zu wollen. Neben einer neuen App zur Miete von Sonnenschirmen und -Liegen sollen eine Videoüberwachung und eben auch Drohnen eingeführt werden.
Wie wichtig zudem eine bessere Überwachung der Schifffahrt auf Mallorca ist, zeigte nicht zuletzt der tödliche Unfall an der Cala Bona - wie Santanyí an der Ostküste der Insel. Eine von Deutschen gesteuerte Jacht war nach Erkenntnissen der Behörden viel zu schnell unterwegs und überfuhr ein kleines Fischerboot. Ein 20 Jahre alter mallorquinischer Angler starb dabei. Die Ermittlungen sind im Gange.
Auch die kleinen Boote, die ohne Führerschein ausgeliehen und gefahren werden dürfen, sowie Jetskis verursachen auf Mallorca viel Ärger, da die Regeln oftmals missachtet werden. Viele fahren zu schnell und durch die mit Bojen gekennzeichneten Badezonen, wo sie gar nicht erlaubt sind.