Richard Stenzel vom SC Motor Zella-Mehlis kam an diese Weite nicht heran. Seine 99,5 Meter reichten in der Altersklasse 16 (Jahrgang 2005) dennoch für Rang eins im deutschen Vergleich. Stenzel flog dreieinhalb Meter weiter als der Zweitplatzierte Benedikt Gräbert aus Oberaudorf.
Auch bei den ein Jahr Älteren landete ein Thüringer den weitesten Satz: Hannes Gehring vom SV Biberau kam mit ausreichend Vorsprung auf Rang eins (95 Meter).
Am Tag darauf ging es in der WM-Arena bei strahlendem Sonnenschein und ordentlich Schnee in die Loipe. Motor-Mann Richard Stenzel musste sich hier einem starken Verfolgerfeld stellen. Doch nur zwei Athleten konnten sich auf der 7,5 Kilometer langen und sehr anspruchsvollen Laufstrecke an dem Nachwuchsathleten des SC Motor Zella-Mehlis vorbeischieben. Somit erkämpfte sich Richard Stenzel, wie schon im September in Oberhof, wieder die Bronzemedaille. Mika Wunderlich vom SC Rückershausen war in Seefeld mehr als zwei Minuten schneller, Benedikt Gräbert rund eine Minute.
Bei der Jugend 17/18 (Jahrgänge 2003/2004), die eine Laufstrecke von zehn Kilometern absolvieren mussten, wurde Albin Stenzel vom SC Motor Zella-Mehlis (Jahrgang 2004) in der Gesamtwertung dieser zwei Altersklassen Achter. Hannes Gehring (2003) vom SV Biberau sicherte sich in dieser Wertung die Silbermedaille. Tristan Sommerfeldt aus dem Erzgebirge machte aus einem sechsten Platz nach dem Springen noch einen ersten im Gundersen-Rennen .
Bei den Juniorinnen erkämpfte sich erneut Cindy Haasch von der TSG Ruhla den Titel. Emilia Görlich vom WSV 08 Lauscha wurde Dritte. Insgesamt nahmen knapp 40 Nachwuchs-Kombinierer am Deutschlandpokal in Österreich teil.
Für die allermeisten Thüringer war das Wettkampfjahr damit auch beendet. Das einzige, was bis Weihnachten weiter wie gewohnt auf dem Programm stehe, sei Training, erklärt Coach Ronny Ackermann nach dem Deutschlandpokal in Tirol.
Ackermann kehrte im Sommer zu seinen Wurzeln zurück: Nach seinem Ausstieg als Sprungtrainer der deutschen Kombinierer im Mai dieses Jahres ist nun Oberhof wieder seine sportliche Heimat. Ans hiesige Sportgymnasium wechselte er einst selbst als Zwölfjähriger. Was folgte, waren unter anderem drei Silbermedaillen bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City sowie vier Jahre später in Turin. Seine Erfahrung will er nun an die nächsten Generationen weitergeben, was „ein langwieriger Prozess“ werden dürfte, wie Ackermann im Sommer gegenüber dem MDR erläuterte.
Wie es im neuen Jahr für den deutschen Kombinierer-Nachwuchs weitergeht, ist in Anbetracht der sich täglich ändernden Pandemielage unklar. „Am 10. und 11. Januar war eigentlich ein Deutschlandpokal geplant“, erzählt Ackermann. Doch der wurde von Ausrichter Klingenthal zurückgegeben. Natürlich auch wegen des Corona-Teil-Lockdowns, der voraussichtlich bis mindestens 10. Januar andauern soll. Derzeit sei man auch der Suche nach einem neuen Veranstalter, so Ronny Ackermann. „Danach muss man sehen.“
Einzig Hannes Gehring kam nach dem ersten Schneewettkampf der Saison noch einmal in den Genuss, auf dem weißen Gold zu springen und zu laufen. Der 17-Jährige durfte wenige Tage später ein weiteres Mal in Seefeld starten: Der Biberauer schaffte es beim Alpencup allerdings nicht unter die Top 20. as/kt