„Nicht leichtfertig hinzunehmen“ Enders besorgt über mögliches Energieembargo

Petra Enders. Foto: Andreas Heckel

Landrätin Petra Enders zeigt sich besorgt wegen eines möglichen Energieembargos im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg.

 
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Mit großer Sorge hat Landrätin Petra Enders (pl.) die Absichten der Bundesregierung und der Europäischen Union zu einem Energieembargo zur Kenntnis genommen. „Ein Energieembargo führt in erster Linie zur massiven Belastung der Bevölkerung sowie der Industrie und Wirtschaft im Osten Deutschlands und insbesondere in Thüringen. Die Gefährdung der Arbeitsplätze von wichtigen Wirtschaftszweigen wie beispielsweise der im Ilm-Kreis beheimateten Glasindustrie ist nicht leichtfertig hinzunehmen“, teilte sie am Dienstag mit.

Eine Gasmangellage führe zu einer Bedrohung der Glasindustrie. Die Anlagen könnten nicht kurzfristig runter- und wieder hochgefahren werden. Es drohe ein Totalausfall der Produktion, betont Enders.

„Was mich im Zusammenhang mit dem geplanten Öl- und Gasembargo sorgt, ist der akute Wegfall von mehreren Tausend Arbeitsplätzen in der Glasindustrie in Thüringen, wovon auch der Ilm-Kreis stark betroffen sein wird. Nicht nur, dass hier eine Tradition stirbt. Der Wegfall so vieler Arbeitsplätze lässt sich nicht kompensieren, eine Wiederansiedlung der Industrie ist nahezu aussichtslos. Dies hängt auch mit infrastrukturellen Bedingungen zusammen, beispielsweise dem nur eingeschränkt verfügbarem Schienengüterverkehr“, so Enders weiter.

Aber auch die Bevölkerung sei immer stärker betroffen. Steigende Energiekosten, Warnszenarien vor Lebensmittelengpässen und weiter stark steigenden Preisen seien inzwischen Alltag. „Wenn Sanktionen dazu führen, dass der Sanktionierer stärker belastet wird als der Sanktionierte und somit die geplanten Sanktionen gegen Russland ihr Ziel verfehlen, halte ich eine solche Vorgehensweise für unwirksam“, so Enders. „So lange, wie Oligarchen, Öl- und Rüstungskonzerne Rekordgewinne im Schatten des Krieges gegen die Ukraine einfahren, solange verwenden wir die falschen Werkzeuge, um diesen Krieg zu beenden“, so Enders.

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