Mehr als 90 Anwaltsfirmen seien betroffen, hieß es von New Yorks Generalstaatsanwältin Letitia James. Nachdem zahlreiche Medien über den umstrittenen Einsatz der Software berichteten, schrieb sie einen Brief an die Betreiberfirma mit der Bitte um Antworten. Mit diesem Einsatz von Gesichtserkennungs-Software könne das Unternehmen gegen das Gesetz verstoßen haben, hieß es.
Garden-Chef will nichts ändern
James Dolan aber polterte sofort zurück. Der Chef der Madison Square Garden Entertainment Corporation und Besitzer des Basketball-Teams der New York Knicks und des Eishockey-Teams der New York Rangers gilt als Maestro des Madison Square Garden, als autokratischer Milliardär, nicht zimperlich und extrem launisch. Er sehe keinen Grund, sein Vorgehen zu ändern, sagte Dolan in einem TV-Interview. "Das ist keine Diskriminierung, und wir geben da auch nicht nach. Der Garden muss sich verteidigen."
Der Brief der Generalstaatsanwältin habe ihn "überhaupt nicht" eingeschüchtert, sagte Dolan weiter - und drohte sogar, er könne ja auch einfach keinen Alkohol mehr im Madison Square ausschenken, wenn er das wolle.
Zeichen des Erfolges
Der Madison Square Garden gehört zu den bedeutendsten Veranstaltungsorten der Welt - wer hier auf der Bühne vor ausverkauften Zuschauerrängen steht, der gilt als erfolgreich. Neben Musik, Comedy und Mode wird Sport wie Basketball, Eishockey, Tennis und Boxen geboten. 1971 fand hier der "Fight of the Century" zwischen Muhammad Ali und Joe Frazier statt. Marilyn Monroe sang 1962 dem damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy das berühmt gewordene Geburtstagsständchen an dieser Stelle, und zweimal schon schaute ein Papst zur Messe vorbei: 1979 Johannes Paul II. und 2015 Franziskus.
Allein für die kommenden Wochen sind Konzerte von Stars wie Marc Anthony, Carrie Underwood und John Mayer im Madison Square Garden angekündigt, zudem zahlreiche Spiele der Knicks und Rangers. Wie es mit der Gesichtserkennungs-Software währenddessen weitergeht, darüber berät nun die New Yorker Justiz. Auch viele der vom Ausschluss betroffenen Anwaltsfirmen wehren sich in ihnen gut bekannter Manier - und klagen.