Neustrukturierung Ilmenau übernimmt den Bäderbetrieb

Der Bäderbetrieb, der auch verantwortlich für die Schwimmhalle ist, Foto: Uwe Appelfeller

Die Neustrukturierung des Ilmenauer Bäderbetriebs ist beschlossen. Der Eigenbetrieb geht in die Regie der Stadt über – aus finanziellen Gründen.

 
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Der Ilmenauer Stadtrat hat bereits in seiner letzten Sitzung beschlossen, dass ab dem Jahr 2023 der Bäderbetrieb der Stadt Ilmenau als Regiebetrieb wieder in die Kernverwaltung integriert wird. Die Geschäftsanteile (je 51 Prozent) an der Ilmenauer Wärmeversorgung GmbH und der Stadtwerke Ilmenau GmbH bleiben aber dem Betriebsvermögen des Bäderbetriebes zugeordnet.

Für die Nutzer von Schwimmhalle, Eishalle und Freibad wird sich dadurch aber nichts spürbares ändern. Lediglich die wirtschaftliche Führung wird anders ablaufen. Dem Vernehmen nach seien dem Bäderbetrieb in den vergangenen Jahren auch durch die Eingemeindungen weiterer Ortsteile erhebliche Mehrkosten entstanden.

Der Bäderbetrieb der Stadt Ilmenau (BBI) wurde 1994 als Eigenbetrieb gegründet mit dem Ziel, transparent Aufgaben zu erfüllen und den Haushalt der Stadt Ilmenau zu entlasten. In der Begründung des Stadtratsbeschlusses heißt es nun, in den vergangenen Jahren habe sich jedoch verdeutlicht, dass die angestrebten Ziele in der derzeitigen Struktur immer schwieriger zu erreichen sind und bestehende Vorteile auch mit einer anderen Organisationsform erhalten bleiben. Im Bäderbetrieb habe sich zudem insbesondere die finanzielle Liquidität problematisch entwickelt. Durch die Kredit- und Zinsbelastung für den Bau der neuen Schwimmhalle (etwa 400 000 Euro im Jahr), stetig steigenden Unterhaltungskosten der Anlagen sowie allgemein niedrige Kostendeckungsgrade der Einrichtungen sei der Bäderbetrieb zunehmend auf Gewinnausschüttungen von IWV und SWI angewiesen. Zudem musste die Stadt selbst zuletzt vermehrt Liquiditätshilfen leisten.

Die Entscheidungshoheit des BBI geht nun auf den Haupt- und Finanzausschuss über; der Werkausschuss wird aufgelöst. Die Werkleitung entfällt, die stellvertretende Werkleitung wird wie eine Abteilungsleitung behandelt. Die Arbeitsverträge der Mitarbeiter gelten unverändert fort. Weil die Pflicht zur Buchführungspflicht entfällt, können jährlich etwa 40 000 Euro eingespart werden. Nach außen hin bleibt aber die Bezeichnung „Bäderbetrieb der Stadt Ilmenau“ bestehen.

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