Neuer Besitzer PreZero übernimmt Recycling-Park

Der Umweltdienstleister PreZero übernimmt den Recycling Park Dorndorf inklusive der kompletten Belegschaft. Auch für die Kunden werde sich nichts ändern, sagt der bisherige Eigentümer Georg Limburg, der das Familienunternehmen an PreZero verkauft hat.

 
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1991 hatte Georg Limburg in Kieselbach seinen Containerdienst gegründet. Am 1. April 1994 eröffnete er am jetzigen Standort den Recycling Park Dorndorf und war bis Ende September Geschäftsführer dieses Unternehmens, welches dort einen gut strukturierten Standort mit einer leistungsstarken Gewerbeabfallsortieranlage und einer Bauschuttaufbereitung betreibt. Durch den weiterhin dazugehörigen Containerdienst werden mit einer modernen Fahrzeugflotte Abfälle und Wertstoffe von industriellen, gewerblichen und privaten Auftraggebern gesammelt. Dabei bildet die Erfassung von Bau-, Baumisch- und Gewerbeabfällen einen wichtigen Schwerpunkt. „Beide Firmen sind als Familienunternehmen gut gelaufen, aber in den heutigen schwierigen Zeiten braucht man einen starken Partner“, begründet Georg Limburg den Verkaufsentschluss. 68 ist er am Freitag geworden, tritt nun in den Ruhestand, bleibt aber als Berater weiterhin dem Unternehmen erhalten.

„Für uns war wichtig, dass wir an ein Unternehmen verkaufen, das die komplette Belegschaft übernimmt“, betont Limburg. Einige der insgesamt 37 Mitarbeiter (25 im Recyclingpark, 12 beim Containerdienst) seien seit 1991 dabei.

„Mit dem Recycling Park Dorndorf erwerben wir ein gut geführtes Unternehmen, das von Kunden und Partnern für seine Kompetenz und Zuverlässigkeit geschätzt wird. Ich bin sicher, dass wir das Team schnell in unsere Strukturen integrieren können, und freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit den neuen Kolleginnen und Kollegen,“ so Carsten Dülfer, Geschäftsleitungsvorsitzender PreZero Deutschland. „Regional ergänzt der Standort unsere Aktivitäten in Thüringen und Hessen, wo uns die beiden Anlagen künftig neue Möglichkeiten bei der Erstellung maßgeschneiderter Angebote eröffnen. Das gilt vor allem im Hinblick auf die Gewerbeabfallverordnung – hier sehen wir in der Region noch ein enormes Potenzial“, betont Norbert Heipel, Geschäftsführer der PreZero Service Ost.

„Diese Gegend ist für mich Heimat“, sagt Heipel. „Verheiratet, drei Kinder, ein Enkel, ein Hund, geboren in Bad Hersfeld“, stellt er sich vor. Für Verwandte in der DDR hatte er vor der Grenzöffnung Baumaterial besorgt. Seine Verbundenheit mit Thüringen sei auf jeden Fall gegeben. Bei PreZero ist er zuständig für die Standorte in Hessen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Georg Limburg kennt er seit 28 Jahren. „Wir haben uns ausgetauscht, haben Geschäfte gemacht, uns gegenseitig unterstützt – auf freundschaftlicher Basis“, erzählt Norbert Heipel. Georg Limburg bestätigt dies. „Ich bin sehr froh, dass das mit dem Verkauf alles so geklappt hat, und ich weiß, dass die Firma so weitergeführt wird, wie wir sie aufgebaut haben“, sagt er.

2016 war seine Tochter Franziska Teichmüller, die vorher bei K+S tätig war, mit ins Dorndorfer Familienunternehmen eingestiegen. Sie bleibt Niederlassungsleiterin des Recycling Parks Dorndorf. „Wir freuen uns, dass wir mit ihr jemanden gefunden haben, die sich hier auskennt, aber auch weiß, wie ein großes Unternehmen tickt“, sagt Heipel.

PreZero sei wichtig gewesen, ein Unternehmen zu kaufen, das gleich weiterproduzieren kann. „Keiner wird draußen die Veränderung spüren, außer, wenn die Fahrzeuge und Container umgelabelt werden. Ansprechpartner und Telefonnummer bleiben unverändert“ , erklärt Limburg. Den Kunden ist er dankbar für ihre bisherige Treue und Verbundenheit.

Norbert Heipel lobt die Verbundenheit der Mitarbeiter zum Unternehmen, die sehr engagiert bei der Sache seien. „Es freut uns, so ein Unternehmen zu übernehmen. Wir müssen keine neuen Strukturen schaffen, die sind bereits vorhanden“, erklärt er. Die Mitarbeiter seien PreZero wichtig und ein Aushängeschild. 2019 hat das Unternehmen einen einheitlichen Tarifvertrag für Ost und West abgeschlossen, damit alle den gleichen Lohn bekommen – egal, ob sie in Hannover oder Leipzig arbeiten. Im Laufe des nächsten Jahres soll auch der Tarif am Standort Dorndorf angeglichen werden, kündigt er an. Als international tätiger Umweltdienstleister ist die PreZero Gruppe eigenen Angaben zufolge im Abfall- und Recyclingmanagement aktiv. PreZero ist die Umweltsparte der Schwarz Gruppe aus Neckarsulm, zu der auch die Handelsunternehmen Kaufland und Lidl sowie die Schwarz Produktion gehören. Aktuell beschäftigt die PreZero Gruppe international rund 30 000 Mitarbeiter an 475 Standorten in Deutschland, Polen, Schweden, Belgien, den Niederlanden, Luxemburg, Österreich, Italien, Spanien, Portugal und den USA.

„In unserem Namen steht ,Null Abfall’. Wir wollen die Abfälle von den Bürgern wieder einsammeln und daraus neue Produkte herstellen“, erläutert Norbert Heipel. Solche Recycling-Produkte biete die Unternehmensgruppe beispielsweise bei Lidl an. „Wir wollen, dass die Wegwerf-Gesellschaft aufhört, sondern wir bewusst umgehen mit den Abfällen und diese in den Produktionskreislauf zurückführen. Das ist unsere Mission und Vision, an der wir auch weiter forschen“, so Heipel.

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