Neue Technik Wasser marsch auch im Wald

Holten das neue Tanklöschfahrzeug direkt beim Hersteller ab: Lars Belick (stellvertretender Amtsleiter), Silvio Volkmann (Leiter Fachbereich Technik/Katastrophenschutz), Andreas Tonhauser (Gerätewart Technik) und Alexander Weiß (Einsatzkraft Feuerwehr; von links). Foto: TMIK

Katastrophenschutzbehörden in Südthüringen haben jetzt das geländegängige Tanklöschfahrzeug Wald erhalten. Ein weiterer Baustein auch in Suhl und in den Landkreisen Sonneberg und Hildburghausen im Kampf gegen Vegetations- und Waldbrände.

 
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Von verheerenden Waldbränden wie zuletzt in der Sächsischen Schweiz ist Südthüringen bislang zum Glück verschont geblieben. Der Klimawandel macht sich aber auch hier bemerkbar. Dafür ist es gut und notwendig, dass jetzt vier Tanklöschfahrzeuge (TLF) zur Waldbrandbekämpfung übergeben wurden; an die kreisfreie Stadt Suhl und an die Landkreise Hildburghausen – hier an die Stützpunktfeuerwehr Themar – und Sonneberg – an die Gemeinde Föritztal als Standort – sowie den Kyffhäuserkreis. „Die geländegängigen Tanklöschfahrzeuge sind ein weiterer Baustein im Kampf gegen Vegetations- und Waldbrände“, betonte Innenstaatssekretär Udo Götze bei der Übergabe der ersten vier von sieben „TLF Wald“ an drei Katastrophenschutzbehörden aus Südthüringen und eine aus Nordthüringen. In der Thüringer Katastrophenschutzverordnung sind verschiedene Einheiten verankert, darunter solche für den Brandschutz oder den Sanitätsbereich. Die neuen Fahrzeuge werden den Unterstützungseinheiten Wassertransport zugeordnet.

3000 Liter und Reserven für die Reifen

Jedes Fahrzeug kostet rund 445 000 Euro. Vertreter der Kommunen wurden direkt beim Aufbauhersteller, der Firma Ziegler Feuerwehrgerätetechnik im sächsischen Mühlau, in die Technik eingewiesen. „Über 2,8 Millionen Euro sind eine große Investitionssumme, die sich angesichts des Klimawandels und der daraus resultierenden Waldbrandgefahr aber auszahlen wird“, so Götze.

Die Fahrzeuge können jeweils 3000 Liter Wasser aufnehmen und dieses auch in unwegsames Gelände transportieren. Problemlos passieren sie bis zu 1,20 Meter tiefes Wasser. Mehr noch, hebt Lars Belick, stellvertretender Amtsleiter Brand- und Katastrophenschutz in Suhl, hervor. „Sie verfügen über eine Selbstschutzeinrichtung.“ Können also über verbrannte Erde fahren, indem die Reifen über zusätzliche Wasserreserven ständig gekühlt werden.

Zurück zum Fall in der Sächsischen Schweiz: „Hätten wir damals schon die Fahrzeuge gehabt, hätten die Verantwortlichen vor Ort im Rahmen eines sogenannten Hilfeersuchens darum bitten können, dass wir ein oder mehrere TLF Wald zur Verfügung stellen“, verweist Belick auch auf den überregionalen Aspekt. Bei einem Brand 2019 in Plaue im Ilm-Kreis hätten sie ebenfalls einen „großen Mehrwert“ gehabt, betont er.

Um die Katastrophenschutzeinheiten in den Städten und Landkreisen weiter zu stärken, sollen bis 2026 noch einmal sieben Großtanklöschfahrzeuge beschafft werden, die dann sogar über ein Tankvolumen von mindestens 4000 und bis zu 10 000 Litern verfügen, teilt Daniel Baumbach, Sprecher des Thüringer Ministeriums für Inneres und Kommunales, mit. Diese, so Lars Belick, sind dann aber für die Straße gedacht, können im Notfall aber natürlich große Wassermassen bis an Wald- und Wiesenränder liefern.

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