Seit 2001 hat die Stadt Suhl ihre „Unterbringungssatzung“ – jenes Papier also, dass die Nutzung der Obdachlosenherberge im Schwarzwasserweg regelt – nicht verändert. Das hat zur Folge, dass immer mehr Menschen dort nicht nur vorübergehend und in Notfällen Unterkunft finden, sondern sich für kleines Geld, das weit entfernt ist von der ortsüblichen Miete – sofern die Gebühren nicht vom Sozialamt getragen werden – dort dauerhaft „eingerichtet“ haben. Die Kosten für die Stadt indes erhöhen sich von Jahr zu Jahr. Unter anderen musste wegen personeller Engpässe in der Gebäudeverwaltung ein Vertrag mit einem externen Hausmeisterservice geschlossen werden, was zusätzliche Kosten verursachte. Lagen die Gesamtaufwendungen für die Obdachlosenherberge nach Angaben der Stadt in den Jahren 2021 bis 2023 durchschnittlich bei rund 278 000 Euro pro Jahr, so stiegen sie 2024 auf 336 000 Euro an, für 2025 werden 353 000 Euro prognostiziert. Seit 1994 blieben die Gebühren allerdings weitgehend unverändert bei vier Euro pro Tag und 120 Euro pro Monat – und das, obwohl die Verbraucherpreise in diesem Zeitraum um 55 Prozent gestiegen sind.