Außerdem gibt es Videos, Digitales Zeichnen, Mixed Reality, Digitale Präsentation, Lichtmalerei. Die Kombination von digital und analog hatte sich das Kuratorinnenduo gewünscht. Analoge Welt heißt für Brandt in dem Fall „die Realität, die hier physisch spürbar ist.“ Deshalb sei ihnen der direkte Kontakt vor Ort wichtig. „Weil ich mich als Mensch natürlich physisch in der Ausstellung Ada bewege“, macht Brandt deutlich. Wie Brandt und Kehr die Brücke zwischen digital und analog tatsächlich bauen werden, wird man ab Freitag sehen können.
Es geht um ein Und
Für die Beiden gibt es kein entweder oder. Digitales werde nicht die analog Welt abschaffen, da sind sie sich sicher. So wie beim Buch nicht nur E-Reader existieren, sondern auch immer noch das Gedruckte. „Es geht um ein Und“, sagt die Meiningerin und beantwortet die Frage, wie man dieses „Und“ finden könne: „Zwischen digitaler Welt und analoger.“ Rechnung tragen möchten die Macherinnen jener vierten Revolution, in der wir gerade steckten. Weil die Digitalisierung vor der Kunst nicht halt mache.
Als Fotografin und Lehrerin weiß Brandt, wovon sie spricht: „Also wenn man einen frühen Zeitpunkt ansetzen möchte, seit der Fotografie und dann seit den Sechzigern mit dem Computer, ging das ja auch rasend schnell mit der Entwicklung.“ Immer haben Künstler die technischen Möglichkeiten genutzt. Spannend bleibt für Brandt und Kehr, „wie die Kombinationen entstehen“.
Dorothea Brandt selbst wird ihre Fotografien zeigen, Frank Melech aus Suhl bringt seine spannenden Collagen mit. Außerdem mit dabei: Michael Behrendt (Offenbach), Alexandra Lehmberg (Düsseldorf), Yvonne Rüggeberg (Ilmenau), Valeriia Shakhove & Belcim Yavuz (Weimar), Felix Brauner (Köln) und Christopher Murphy (Eltmann).
Eröffnung der Ausstellung „Orientierung“ ist am Freitag, 8. Juli, 18.30 Uhr in der städtischen Galerie Ada in der Meininger Bernhardstraße 3. Bis zum 10. September soll die Schau gezeigt werden. Öffnungszeiten sind Mittwoch bis Sonntag von 14 bis 19.30 Uhr.