Übersetzungen direkt aus dem Iran
Rund um den märchenhaften Adventskalender „Die blaue Stunde“ könnte Gabriela Hiersemann so einige Geschichten extra erzählen, jedoch habe sie eine Begebenheit besonders berührt. „Seit einem Jahr hatte ich Kontakt zu einer Lehrerin, welche mir zwei persische Märchen aus dem Original übersetzt sendete. Bis zur Abfrage der Adresse für die Versendung der Autoren-Exemplare wusste ich nicht, dass diese Deutschlehrerin mir direkt aus dem Iran, aus Teheran, schrieb. In jenem Jahr herrschte im Iran, seit der Tötung der 22-jährigen kurdischen Iranerin Jina Mahsa Amini am 16. September 2022 in Teheran, der Ausnahmezustand. Im ganzem Land gab es Proteste deswegen und die Regierung blockierte und überwachte die Internetzugänge und Social Media. Gut drei Wochen später schrieb die Lehrerin mir von den verheerenden Zuständen im Iran, auch dass E-Mail-Kontakte nur noch stundenweise funktionieren würden. Alles wurde überwacht. Sie schrieb mir praktisch unter Lebensgefahr, denn der Staat wollte jegliche Kontakte zur westlichen Welt unterbinden. Insbesondere Frauen wurden und werden im Iran diskriminiert und durch die Sitten-Polizei tyrannisiert“, berichtet Gabriela Hiersemann. So stehe der Adventskalender auch für die Frauenrechte im Iran.