Naturschutz in Zella-Mehlis Von Fledermaus bis Streuobstwiese

Auf vielfältige Weise haben sich die Mitglieder des Naturschutzbundes in Zella-Mehlis und Umgebung (Nabu) in diesem Jahr gekümmert. Von Amphibienzaun über Fledermausschutz bis Streuobstwiese reichten die Aufgaben in Sachen Naturschutz. Auch vor der Politik machen die Naturschützer nicht Halt, sondern vertreten ihre Interessen.

 
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Auf ein arbeitsreiches Jahr haben die Mitglieder des Naturschutzbundes Zella-Mehlis und Umgebung (Nabu) jüngst zurückgeblickt. Denn neben Finanzbericht, Nachrichten aus dem Ortsteil Benshausen und von der Naturschutzjugend (Naju) stand der Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden, Franz Elschner, im Vordergrund der Jahreshauptversammlung. Der Vorsitzende hat zudem zwei besonders aktive und verdiente Mitglieder ausgezeichnet.

Insgesamt 306 Mitglieder zählt der Nabu in Zella-Mehlis und Umgebung. „Viele davon sind inaktiv, aber mit ihrer Mitgliedschaft stärken sie uns“, erklärt der Vorsitzende. Im Jahr 2022 habe man neben der Vereinsarbeit viele zusätzliche Aufgaben übernommen.

Der Amphibienschutz ist dabei nur ein Beispiel von vielen. Nicht nur in Zella-Mehlis und seinem Ortsteil Benshausen haben die Naturschützer die Krötenzäune aufgebaut und betreut, sondern auch in Schwarza mitgeholfen.

Zweite Ausflugsmöglichkeit

Auch der Fledermausschutz hatte in diesem Jahr einen hohen Stellenwert. An dem alten Stollen in der Talstraße wurde der zweite Eingang freigelegt und die Trasse freigeschnitten. Alle Arbeiten, die einen zweiten Ausflugsschacht möglich machten, fanden in Abstimmung mit Experten statt. Außerdem wurde auch am Reisinger Stein ein Fledermaus-Stollen gereinigt, aufgeräumt und anschließend mit einem Tor gesichert. Das alljährliche Fledermaus-Monitoring, bei dem Arten und Anzahl der Tiere gezählt werden, findet noch im Dezember statt.

Auch in Sachen Gewässerschutz waren die Nabu-Mitglieder wieder unterwegs und haben beispielsweise an der Hasel geholfen, Müll zu sammeln und den Flusslauf zu beräumen. Doch auch vor der eigenen Haustür sind eine Menge Aufgaben angefallen. So wurde die Streuobstwiese im Rodebach, die vor elf Jahren gepflanzt wurde, per Hand gemäht und Heu gemacht, das an den Ilmenauer Tierpark ging. „Wir haben außerdem ein Gartengrundstück oberhalb der Wiese gepachtet und wollen es künftig für Projekte von Nabu und Naju nutzen“, berichtet Franz Elschner. Um dort einen Garten anzulegen, wurde das Gelände entbuscht und Baggerarbeiten durchgeführt.

Auch der Teich im Rodebach wurde in diesem Jahr freigeschnitten und eine Hecke errichtet. „Mit Hilfe des Bauhofs haben wir den Bachlauf hergestellt, dort Steine zur Befestigung reingelegt.“

Gänzlich neu für die Mitglieder ist die Pflege von Bergwiesen am Regenberg. Diese wurden entbuscht, insbesondere an den Rändern gemäht und Bachläufe freigeschnitten, zählt Franz Elschner auf.

Nicht zuletzt sind die Naturschützer weiterhin an dem Thema der Schuderbachswiese dran. Die touristische Nutzung sei nach wie vor nicht geklärt. „Wir haben nicht nur regelmäßig Kontakt mit anderen Naturschützern, sondern auch nach Erfurt“, erklärt Franz Elschner. Doch dort sei erst jüngst wieder das Thema im Petitionsausschuss verschoben worden, diesmal auf den 22. Dezember.

Rallye Natur in zweiter Auflage

Zahlreiche kleine Aufgaben wie Vogelzählung, Insektensommer, Auszeichnung naturnaher Gärten gemeinsam mit Aufwind oder Teilnahme am Gib- und Nimm-Markt, Exkursionen, Mitarbeit am Blühflächen-Kataster der Stadt oder im Naturschutzbeirat des Kreises kamen hinzu. All diese Aufgaben sollen im kommenden Jahr fortgeführt werden, so Franz Elschner.

Vor allem aber ist schon jetzt in Planung, die Rallye Natur, die 2019 erstmals stattfand und dann den Corona-Beschränkungen zum Opfer fiel, wieder durchzuführen. Naturschutz-Enthusiasten, Wanderfreunde und Neugierige sollten sich den 10. Juni vormerken. Dann geht es auf Entdeckertour in das Gebiet rund um den Regenberg.

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