Naturschutz bei Oberweid Aster und Distel brauchen Licht

Bergaster und Silberdistel brauchen Luft und Licht – deshalb werden bei Oberweid jetzt im Auftrag der Stiftung Naturschutz Thüringen Bäume und Sträucher beseitigt.

 
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Artenreicher Kalkmagerrasen nördlich der Maßnahmenfläche mit Berg-Aster und Silberdistel, einer Charakterpflanze der Rhön. Die Arten weisen auf wertvolle, kulturell geprägte Lebensräume hin, die auch andere seltene Pflanzen mit ähnlichen Ansprüchen beherbergen. Foto: SNT/Luise Wermter

Ziel der Arbeiten sind der Erhalt und die Vernetzung von artenreichen Magerrasen, denn diese werden durch den Bewuchs bedroht. Ein Landschaftspflegeunternehmen führt die Arbeiten durch, entnimmt die Gehölze bodennah und beräumt sowie mulcht die Fläche, heißt es von der Stiftung. Ein ortsansässiges Agrarunternehmen pachtet die Fläche anschließend von der SNT und sorgt durch eine Beweidung mit Rindern für die dauerhafte Offenhaltung.

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„Mit dieser Maßnahme fördern wir nicht nur den Erhalt der Magerrasen, sondern auch gefährdete Arten wie den Neuntöter“, erklärt Dr. Corinna Weiß, Geschäftsführung der SNT. „Indem wir eine halboffene Landschaft wiederherstellen und dornige Altsträucher wie den Weißdorn erhalten, bietet sich dem Neuntöter ein geeigneter Lebensraum, in dem er Nahrung, aber auch Schutz und geeignete Brutplätze findet.“

Die Maßnahme wird als Ergebnis eines Monitorings zur Entwicklung des Grünen Bandes durchgeführt. Dabei werden regelmäßig der Zustand und die Entwicklung ausgewählter Biotope und Artgruppen entlang des Grünen Bandes erfasst. Das Monitoring hatte ergeben, dass die am Staufelsberg gewachsenen Bäume und Sträucher die vorhandenen Reste des geschützten Magerrasens gefährden. Zur Vorbereitung der Maßnahme fanden Abstimmungen mit dem Naturschutzgroßprojekt „Thüringer Kuppenrhön“ statt.

Zum Grünen Band: Wo früher Stacheldraht und Minen herrschten, regiert heute die Natur. Ein einzigartiger Biotopverbund ist dort entstanden, wohin Jahrzehnte lang niemand einen Fuß zu setzen wagte. Braunkehlchen, seltene Heuschrecken oder wunderschöne Orchideen haben von der unmenschlichen Grenze profitiert und sollen nun ihren Lebensraum behalten, während gleichzeitig die Menschen das Grüne Band als Erinnerungslandschaft erleben.

Seit 2010 hat die Bundesrepublik Deutschland ca. 4000 Hektar Flächen am Grünen Band an die Stiftung Naturschutz Thüringen übertragen. Die Übertragung ist mit der Pflicht verbunden, das Areal sowohl als einmaligen national bedeutenden Biotopverbund als auch als geschichtliches Mahnmal zu erhalten und zu entwickeln. Das Grüne Band ist seit 11. Dezember 2018 als Nationales Naturmonument geschützt und die Stiftung Naturschutz Thüringen als Trägerin beauftragt, womit für diese eine besondere Verantwortung für das Grüne Band einhergeht.