„Wer meint, Müll in der Natur ist in Deutschland kein Thema, der irrt gewaltig“, betont Belting. Auf den 71 DBU-Naturerbeflächen mit rund 70 000 Hektar sei Abfall in der Landschaft gerade auch zurzeit ein großes Ärgernis. Dabei sind Grünabfälle keineswegs so harmlos, wie es auf den ersten Blick scheint. „Pflanzliche Abfälle in Naturschutzgebieten können diese überdüngen und noch dazu Samen von Pflanzen eintragen, die in den DBU-Naturerbeflächen überhaupt gar nichts zu suchen haben, da sie natürlicherweise dort nicht vorkommen“, sagt Belting.
Hinzu kommt: Über manchmal sogar belasteten Bauschutt können Gifte ins Grundwasser eindringen. Außerdem wird Plastikmüll nicht vollständig abgebaut und stellt über Jahrzehnte eine Gefahr für Tiere und Kleinstlebewesen dar, wenn sie ihn aufnehmen oder sich darin verheddern. „Auch Zigarettenkippen haben in der Landschaft nichts zu suchen – zumal sie bei den von Trockenheit geschädigten Bäumen schnell zu Brandsatz werden könnten“, betont die Fachliche Leiterin. Auch heiß gelaufene Autos sollten nur auf ausgewiesenen und dafür vorbereiteten Parkplätzen abgestellt werden, aber nicht auf trockenem Gras, da auch dies ein Feuer entfachen könnte.
Die geringen Niederschläge der vergangenen drei Jahre haben auf dem Grünland und im Wald ihre Spuren hinterlassen. Vor allem trockene Fichten sterben ab, Schädlinge wie der Borkenkäfer haben ein leichtes Spiel. Für Revierleiter Hahner bedeuten die angeschlagenen, teils abgestorbenen Bäume immens viel Arbeit. „Wir kommen unserer Verkehrssicherungspflicht stetig nach, wenn etwa Stämme Wanderwege versperren oder trockene Äste die Sicherheit an Straßen gefährden. Das nimmt jedoch viel mehr Zeit in Anspruch als vor der Dürreperiode“, so der Revierleiter. Von den Spaziergängern sei daher etwas Geduld gefordert.
Belting: „Wir laden alle ein, die Landschaft hier von den freigegebenen Wegen aus zu erkunden und mit angeleinten Hunden die Ruhe zu genießen, aber bitten darum, den Müll wieder mitzunehmen und nicht unachtsam einen Waldbrand zu riskieren.“