Genossenschaftsmodell im Moorgrund „Tante Enso“ braucht 300 Leute

Die Mitglieder des Moorgrund-Ortsteilrats sind optimistisch, dass sich 300 Unterstützer finden, damit der „Tante Enso“-Markt gebaut werden kann. Foto: Heiko Matz

Seit Jahren hat man sich im Moorgrund bemüht, die Nahversorgung zu verbessern. Nun könnte der 24-Stunden-Laden „Tante Enso“ nach Gumpelstadt kommen. Dafür ist aber die Unterstützung der Einwohner gefragt.

 
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Der Name „Tante Enso“ erinnert nicht umsonst an den guten alten Tante-Emma-Laden. Mit seinem auf einem Genossenschaftsmodell basierenden Konzept will ein Bremer Unternehmen Mini-Supermärkte dorthin bringen, wo sich die großen Supermarktketten nicht niederlassen. Wie beispielsweise in den Moorgrund.

Dort bemüht man sich seit Jahren darum, wieder einen Lebensmittelmarkt anzusiedeln. „Wir haben zehn Jahre diskutiert, geplant und geprüft“, berichtet Ortsteilbürgermeister Hannes Knott (CDU). Alle großen Lebensmittelkonzerne hätten dem Moorgrund eine Absage erteilt, weil das Einzugsgebiet nicht groß genug sei. Mit „Tante Enso“ gebe es nun einen neuen Anbieter auf dem Markt. Und dieser sei vielversprechend, wie das Beispiel Zella zeige, wo in Kürze ein solcher Laden eröffnet werde (wir berichteten).

Deswegen habe man bereits vor circa einem Jahr Kontakt zu dem Unternehmen aufgenommen, „um prüfen zu lassen, ob eine Ansiedlung im Moorgrund möglich ist“, berichtete Hannes Knott. Und tatsächlich komme Gumpelstadt „als zentraler Ort“ infrage.

Das Konzept wurde dem Ortsteilrat am Beginn des Sommers vorgestellt und habe überzeugt, berichtet der Ortsteilbürgermeister. Auch einen Standort – das ehemalige Jugendclub-Areal in der Moorgrund-Straße gebe es bereits. „Der ist zentral und Platz für genügend Parkplätze gibt es auch“, sagte Ortsteilrätin Nicole Kämpf (BIV).

Der Markt hat regelmäßige Öffnungszeiten, die mit Personal abgedeckt werden. Zudem könne hier an sieben Tagen die Woche rund um die Uhr mit einer speziellen Karte eingekauft werden. Bis zu 3000 Artikel – Waren des täglichen Bedarfs – sollen vorgehalten werden. Die Preise seien mit denen eines Vollsortimenters vergleichbar – jedoch ohne Rabattaktionen. „Ich war überrascht, wie groß das Angebot ist“, sagt Ortsteilrat Lars Kallenbach (CDU). Er hat sich einen „Tante Enso“-Markt in der Nähe von Bad Neustadt angeschaut.

Gebaut wird der „Tante Enso“-Laden jedoch nur unter einer Voraussetzung. Da es sich um ein Genossenschaftsmodell handelt, müssen sich 300 Leute finden, die mindestens einen Anteil im Wert von 100 Euro erwerben. „Die Betreiber wollen, dass sich die Menschen mit dem Supermarkt identifizieren – und wer Anteile hat, wird sicher auch dort einkaufen“, sagt Hannes Knott. Er hoffe sehr, dass sich genügend finden, die mitmachen. Werde die Mindestanzahl nicht erreicht, sei das Projekt so nicht realisierbar.

In einer Infoveranstaltung wird das Konzept in der kommenden Woche den Bürgern noch einmal ausführlich vorgestellt. „Ich hoffe sehr, dass viele Leute kommen – aus allen Moorgrunddörfern.“ Denn „Tante Enso“ sei ein „Projekt zum Mitmachen“, das ohne das Engagement der Bürger nicht funktioniere.

Das „Tante Enso“-Projekt für den Moorgrund wird am Mittwoch, 14. September, in der Kulturscheune in Gumpelstadt öffentlich vorgestellt. Beginn ist 19 Uhr. Alle Interessierten sind willkommen.

www.myenso.de

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