Bei jeder sich bietenden Gelegenheit würden die Bürger zum verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Wasser aufgerufen. „Dies dürfte auch für das Unternehmen Gewas zutreffen“, meint Günther Wilhelm. Unverständlich sei für ihn auch, dass auf der Webseite des Unternehmens keine Havariemeldung verzeichne sei.
Die Redaktion gab den Sachverhalt an die Gewas weiter mit der Bitte um Stellungnahme. Reinhard Köhler stellt fest, dass Herr Wilhelm sicherlich prinzipiell Recht damit habe, „dass unser kostbares Nass, das Trinkwasser, nicht ungenutzt versickern darf, was aber praktisch bei unseren teilweise noch veralteten Rohrnetzen nicht umsetzbar ist“.
Er könne ihm versichern, dass der Wasserversorger täglich, und dies gelte auch für das Bereitschaftssystem, über die gesetzliche Arbeitszeit hinaus bestrebt sei, die Wasserverluste infolge von Rohrbrüchen so gering wie möglich zu halten und diese schnellstmöglich zu beseitigen.
„Gerade in den letzten Monaten hatten wir ein zahlreiches und überdurchschnittliches Rohrbruchgeschehen“, so Köhler.
Wie nicht anders zu erwarten, sei die Umstellung eines Teils des Ortsnetzes Schmalkalden auf den Hochbehälter Queste II Schuld daran, dass es eine erhöhte Anzahl von Rohrbrüchen gab oder noch geben werde. Durch die relativ gering (ca. ein bar) erhöhten Druckverhältnisse taten sich im Stadtgebiet diverse Schwachstellen auf. Eine dieser Schwachstellen des Wasserrohrnetzes befinde sich im Bereich Marienweg. Hier sei eine relativ alte Stahlleitung (DN 100 mm) als Hauptleitung im Straßenkörper vorhanden.
Nach der Umstellung des Ortsnetzes sei dies bereits die vierte größere Störung in diesem Bereich. Drei davon seien zeitnah beseitigt worden, die neue Störung, stehe noch offen. Eigentlich hätten auch schon bei den drei Störungen die Leitungen komplett ausgewechselt werden müssen. „Die täglichen Aufgaben erfordern für uns immer wieder, Prioritäten zu setzen. Wo muss sofort eingegriffen werden bzw. an welcher Stelle muss die Rohrbruchbeseitigung eventuell um ein paar Tage verschoben werden, weil unsere vorhandenen Kapazitäten einfach nicht ausreichend sind“, beschreibt der Mitarbeiter der Gewas die Situation.
Aus Sicht der Gewas sei deshalb die Vorzugsvariante als finale Lösung des Problems „die komplette trinkwasserseitige Neuordnung der Marienstraße, beginnend vom Abzweig Allendestraße bis mindestens Abzweig Sophienweg“.
Dies sei aber nur in einer Gemeinschaftsmaßnahme möglich mit der Stadt Schmalkalden und weiteren Trägern öffentlicher Belange, wofür es aber derzeit noch keine zeitliche Einordnung gebe, erläutert Köhler. Er versichert aber, dass „die bekannten Störungen so schnell wie möglich behoben werden, auch wenn es für den Außenstehenden manchmal etwas zu lange dauert“. swo