Nachbar-Regionen Corona auf Hotel-Baustelle ausgebrochen

Von
Bauarbeiter haben sich mit Corona infiziert. Foto: Henning Rosenbusch

Arbeiter, die auf der Hotelbaustelle am Sonntagsanger in Coburg eingesetzt sind, haben sich mit dem Corona-Virus infiziert. Sie stehen jetzt unter Quarantäne.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Coburg - Arbeiter, die auf der Hotelbaustelle am Sonntagsanger in Coburg eingesetzt sind, haben sich mit dem Corona-Virus infiziert. Das haben Tests ergeben, die Ende vergangener Woche durchgeführt wurden, bestätigte Louay Yassin, Pressesprecher der Stadt Coburg, der Neuen Presse am Dienstag.

Zunächst war bei einem Mann das Virus festgestellt worden. Daraufhin ermittelte das Gesundheitsamt Coburg die Kontaktpersonen des Erkrankten, deren Zahl laut Yassin „im niedrigen zweistelligen Bereich“ gelegen habe. Es habe sich ausschließlich um Kollegen des Mannes gehandelt, die in Quarantäne geschickt wurden. Zudem wurden alle auf Corona untersucht. In sechs Fällen lieferte der Test ein positives Ergebnis.

Die Männer, die alle aus Osteuropa stammen, müssen jetzt in Coburg in ihrer Unterkunft bleiben. Sie dürfen nicht in ihre Heimatländer ausreisen, erläuterte der Stadt-Pressesprecher. Am Ende der zweiwöchigen Corona-Inkubationszeit erfolgt ein weiterer Test. Nur wenn dieser negativ ausfällt, dürfen die Betroffenen auf die Baustelle zurückkehren.

Die Stadt Coburg hat nach den Worten ihres Sprechers Louay Yassin keinen Baustopp am Sonntagsanger verhängt, obwohl die Arbeiten derzeit ruhen. Mit Personal, das nicht mit dem Corona-Virus infiziert ist beziehungsweise keinen Kontakt mit Erkrankten hatte, könne das Unternehmen die Bauarbeiten für das Hotel fortführen. Eine Stellungnahme des Bauunternehmens dazu war bislang nicht zu erhalten.

Die Arbeiter tauchen nicht in der Coburger Corona-Statistik auf. Ausschlaggebend sei der Meldeort eines Erkrankten, und dieser liege bei keinem der Infizierten in der Stadt oder im Landkreis, erläuterte Felix Hanft, Sprecher des Landratsamtes Coburg. Dies gelte auch dann, wenn beispielsweise ein Patient, der in Kulmbach zu Hause ist, im Klinikum Coburg wegen Covid-19, die vom Corona-Virus ausgelöste Krankheit, behandelt wird. Dann werde er in der Kulmbacher Statistik geführt, nicht aber in der Coburger. Solche Fälle habe es bereits gegeben.

Allerdings ist das örtliche Gesundheitsamt zuständig für die Ermittlung von Kontaktpersonen. Das sei im Fall der Coburger Baustelle geschehen. Über die Verhängung von Quarantäne müsse dann die Behörde entscheiden, in deren Zuständigkeitsbereich die Krankheit aufgetreten ist - aktuell die Stadt Coburg. Dies gelte auch, wenn ein Coburg-Tourist positiv auf Corona getestet worden ist oder Kontakt mit einem Erkrankten hatte. Dann darf er – ebenso wie die Bauarbeiter vom Sonntagsanger - aufgrund der Quarantäne-Bestimmungen die Vestestadt nicht mehr verlassen, wird aber als Erkrankter in seiner Heimatregion geführt.

Hotel und Seniorenresidenz

Ein Investor aus Erlangen errichtet auf einem 8000 Quadratmeter großen Areal am Sonntagsanger in Coburg ein Hotel mit 135 Betten und 30 Wohnungen. Die Fertigstellung soll bis Ende dieses Jahres erfolgen. Zudem entsteht direkt neben dem Hotel eine Seniorenresidenz für bis zu 84 Bewohner. Am Sonntagsanger waren früher das Autohaus Pfiffer und dessen Nachfolger Wormser, das Handelsunternehmen Gautzsch sowie eine Spedition ansässig.

Autor

Bilder