„Es geht ihm jeden Tag ein bisschen besser“
„Es geht ihm jeden Tag ein bisschen besser“, sagt Edi Hoefnagel-Visser über ihren Mann. Seine Nieren, die schwer geschädigt wurden, hätten sich wieder erholt. Er habe aber noch starke Nervenschmerzen, könne nicht stehen und nicht laufen. Und sein linker Arm funktioniere auch noch nicht. „Es ist schlimm, meinen Mann mit so viel Schmerzen zu sehen“, sagt sie. Aber sie seien optimistisch: „Wir glauben, dass unser Gott es wieder besser macht.“ Es könne aber dauern.
Noch sei ihr Mann im Krankenhaus im niederländischen Groningen. An Kröv hätten sie keine schlechten Erinnerungen, sagt die 23-Jährige. Sie hätten eine so schöne Zeit dort mit ihrem Sohn gehabt. „Wir wollen gerne zurückgehen.“ Eines Tages, wenn ihr Mann wieder gesund sei. An den Ort des Unglücks und auch, um den Rettungskräften Danke zu sagen.
Erika Sorm fühlt sich Hoefnagel-Visser sehr verbunden. Sie hätten täglich Kontakt. „Wir haben uns bis jetzt noch nie gesehen. Wir haben uns im Dunkeln nur gehört und gefühlt.“
Sorm will wieder nach Kröv
Belastende Gedanken hat Sorm auch nicht, wenn sie an den Einsturz zurückdenkt. Traurig sei nur, dass sie ein Andachtsbuch mit Bibelstellen, das schon ihre Mutter gehabt habe, in den Trümmern zurückgelassen habe. „Ich hatte es die ganze Zeit auf der Brust liegen gehabt und es hat mir viel Kraft gegeben“, sagt die Protestantin Sorm. Doch als dann die Rettung nahte, sollte sie nach vorn robben - da sei es ihr heruntergefallen.
Ihre beiden Freundinnen, die im zweiten Stock waren, seien direkt nach dem Einsturz über den Balkon gerettet worden. Den Kurzurlaub an der Mosel haben sie auch nach dem Ereignis fortgesetzt. Und im Oktober will Sorm mit einer der beiden Freundinnen erneut ein paar Tage nach Kröv: „Wir wollen uns dann persönlich bedanken“, sagt sie.