Zur Empfehlung von Kretschmer, vom Begriff der "Brandmauer" gegenüber der AfD Abstand zu nehmen, sagte Merz: "Das Wort Brandmauer hat nie zu unserem Sprachgebrauch gehört. Das ist uns immer von außen aufgenötigt worden." Er ergänzte: "Ich brauche mich nicht von einem Begriff zu distanzieren, den ich selber nicht eingebracht habe." Kretschmer hatte argumentiert, die AfD nutze den Begriff Brandmauer für sich aus, sie sei "eine Meisterin darin, sich als Märtyrerin darzustellen". Das verfange bei einem Teil der Wähler.
Seine Partei habe am Sonntag Ergebnisse erzielt, die doppelt so gut seien wie die der ganzen Ampel zusammen, sagte Merz. Deswegen sei die CDU jetzt in der Verantwortung, für stabile Regierungen zu sorgen, die die landespolitischen Themen angemessen behandeln könnten. Dabei gebe es eine klare Verabredung: "Es gibt keine Koalition mit der AfD, auch keine Zusammenarbeit mit der AfD und das Gleiche gilt für die Linkspartei."
CDU-Chef: BSW weitgehend unbekannte Größe
Das BSW sei für die CDU "eine weitgehend unbekannte Größe", sagte der CDU-Chef. Es gehe nun "um die Frage, ob die Abgeordneten, die da gewählt worden sind, möglicherweise bereit sind, mitzuwirken an einer vernünftigen Regierungsbildung", erklärte Merz und fügte hinzu: "Aber das ist eine Frage, die muss jetzt in Dresden und in Erfurt entschieden werden und nicht in Berlin." Die Gespräche könnten noch einige Wochen dauern, von Koalitionen sei man weit entfernt.
Wagenknecht werde weder der einen noch der anderen Regierung angehören, sagte Merz. Seine feste Annahme sei, dass sich die BSW-Gründerin "nicht in die Niederungen der Landespolitik begibt. Das hat Frau Wagenknecht auch in der Bundespolitik nie gemacht." Sie sei "immer auf einer großen Flughöhe unterwegs gewesen. Sie hat nie mal wirklich Arbeit in einer Regierung oder in einem Parlament geleistet."