Nach dem Schicksalsschlag Brandopfer-Familie übt sich in Geduld

Mutmaßlich hinter dem Haus hatte das Feuer in den Nachmittagsstunden des 30. Mai seinen Beginn genommen und sich dann bis unters Dach gefressen. Das Gebäude erlitt einen Totalschaden. Foto: /anb

2000 Euro sind bisher zusammen gekommen beim gemeinsamen Spendenaufruf von Stadt Steinach und dem Verein „Freies Wort hilft“ für die Familie Müller, deren Haus Ende Mai ein Raub der Flammen wurde.

 
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Das Haus in der Bätzenecke, es ist nicht mehr zu retten. Der hohe Sachschaden von 200 000 Euro, der im Nachgang der Geschehnisse in den Nachmittagsstunden des letzten Montags im Mai gemeldet wurde, hat den Totalverlust schon erahnen lassen. Nicht nur Hab und Gut sind verloren, zu Asche verbrannt oder durch Löschwasser unbrauchbar geworden, auch das Gebäude selbst muss abgetragen werden. Wie berichtet, hatten die Flammen der Familie Müller und ihren drei Kindern das Zuhause geraubt. Die Stadt Steinach und der Verein „Freies Wort hilft“ hatten hernach zu Spenden aufgerufen, 2000 Euro sind bisher zusammengekommen.

„Wir sind unendlich dankbar für alles, was läuft und für die vielen Zeichen der Anteilnahme. Wir sind überwältigt. Keiner von uns hatte das so erwartet – tausend Dank“, sagt Nadine Müller. Ob Sach- oder Geldspenden, liebe Worte des Trostes oder eine Umarmung, „es ist der Wahnsinn“.

Nach wie vor sind Nico und Nadine Müller mit ihren zwei Söhnen und der Tochter im Alter von 9, 13 und 14 Jahren in einer Gartenhütte auf dem Vogelsberg übergangshalber untergekommen, freundlicherweise überlassen von der Familie Luthardt. Wenn alles klappt, wird sich in den nächsten Wochen ein Umzug in eine Wohnung in der Talstraße organisieren lassen. Doch muss die neue Unterkunft komplett neu eingerichtet werden, denn nichts an Möbeln oder Ausstattung ist mehr übrig vom Hausrat aus der Bätzenecke. „Kein Stuhl, kein Bett, kein Kleid – es muss alles erst angeschafft werden“, schildert die Altenpflegerin. Dafür tut entsprechend das Geld Not, das bislang von den Spendern aus Steinach und Umgebung auf das Konto des Hilfswerks dieser Zeitung eingezahlt wurde.

Das erklärte Fernziel bleibt ansonsten die Rückkehr zur alten Adresse. „Wir erhalten Unterstützung von allen Seiten. Ob Nachbarn, Verwandte oder Freunde – viele helfen mit Arbeitsstunden.“ So ist das Dach der ausgebrannten Ruine bereits in den vergangenen Wochen abgetragen worden. Auch die Außenwände werden noch fallen. Bis auf die Grundmauern wird alles komplett beräumt, um später an gleicher Stelle ein neues Eigenheim hochzuziehen. Die 43-Jährige ist zuversichtlich, dass dies gelingt. „Wir haben es einmal geschafft, wir schaffen es auch ein zweites Mal.“

Wie berichtet, waren die Müllers vor zehn Jahren in das Haus, gebaut in den 1880er-Jahren, eingezogen. Vieles, was Ende Mai ein Raub der Flammen wurde, war damals in Eigenleistung renoviert und saniert worden. Entsprechend hängt das Herz an dem Ort. Die gutachterlichen Untersuchungen zur Brandursache dauern derweil noch an. Entsprechend erlebt die Familie die Abwicklung von Versicherungsfragen im Moment eher als zäh – „wir üben uns in Geduld“.

Die Stadt Steinach und der Verein „Freies Wort hilft“, das Hilfswerk dieser Zeitung, rufen weiter zu Spenden auf für die Brandopferfamilie aus der Bätzenecke. Überweisungen sind erbeten an „Freies Wort hilft“, IBAN: DE39 8405 0000 1705 0170 17 bei der Rhön-Rennsteig-Sparkasse. Das Stichwort lautet auf „ Steinach“.

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