Musikertreffen in Altenfeld Neun Bands treffen sich in Altenfeld

Klaus-Ulrich Hubert
„Erzähle uns keiner, dass bläserbetonte Musik aus dem Thüringer Wald nur Schunkelzeug ist.“ Foto: Klaus-Ulrich Hubert

Am 2. Juli ist es wieder soweit. Es wird zum Musikertreffen nach Altenfeld eingeladen. Neun Bands haben sich angesagt.

 
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Es sind diesmal die Bands Atlantis, Barock, Merseyside, Reloaded, Rennsteig-Express und die Metronoms sowie die Goldberg-, Milchberg- und Lange-Berg-Musikanten, die für den 2. Juli zum 5. Altenfelder Musikertreffen einladen. Fast könnte man von einer Art „Fachseminar“ sprechen – immer dann, wenn sich die nicht nur regional bekannten Bands im südlichsten Ort des Ilm-Kreises samt ihren Instrumenten und umfänglichen Equipments zusammenfinden. Doch in der Mehrzweckhalle über dem Oelzebach geht es beim Musikertreffen weder um Einstufungsauftritte noch um Bestbenotungen durch eine Jury. Die Musiker, ihre oft seit Jahrzehnten eingeschworenen Fans und andere tanzfreudige Gäste, denen es gelingt, beim soeben begonnenen Ticketvorverkauf im ehemaligen Gemeindebüro von Altenfeld (Montag und Freitag) Karten zu bekommen, treffen sich nur für den Spaß an der Freude und das sprichwörtliche „Tanzbein schwingen“.

„Und das schon seit DDR-Zeiten, als wir einmal im Jahr zum Taktstock des Kreis-Kabinetts für Kulturarbeit in Tasten und Saiten griffen“, so schmunzelt Lothar Schubert. Der Ehrenamtskommunalpolitiker ist Mitinitiator der Treffen und bringt rund ein halbes Jahrhundert Erfahrungen als Sänger und Drummer ein.

Hennebergs Bands bald 50

Kaum dass vor demnächst 50 Jahren der VEB Graf von Henneberg-Porzellan Ilmenau in Betrieb ging, gründeten er und andere Beschäftigte dort auch schon ihre ersten Bands, zogen als „Concentras“ oder „Synchron“ übers Land zu Betriebsvergnügen und andere seinerzeit wochenendüblichen Tanzabende. „Na, unsere thüringischen oder auch Bezirks-Musikertreffen galten ja auch als Dankeschön-Veranstaltungen für die Akteure ungezählter musikalischer Umrahmung von Veranstaltungen in großer Vielfalt übers ganze Jahr. Es spielte dann immer je eine Spitzenband aus einem anderen Kreis. Aber dann kam der Nach-Wende-Knick…“, erinnert sich Schubert. Und fügt hinzu: „In den 2000er Jahren hatten einige Musiker aus dem oberen Kreisgebiet schließlich die Idee, diese Tradition wieder aufleben zu lassen. So kam es einmal in Wildenspring und einmal in Friedersdorf zu einer solchen Veranstaltung. Allerdings zunächst einmal noch nichtöffentlich.“

Dann schlief alles wieder ein. „Als ich Ende 2009 bei der Gruppe ,Synchron‘ aufhörte und an die heutigen jungen Synchroner um Sebastian Enders aus Großbreitenbach übergab, dauerte es nicht lange und es zuckte mir wieder in den Fingern. Das war nicht nur bei mir so, sondern bei nahezu sämtlichen ehemaligen Musikerkollegen. Hallo, das war mehr als nur für’s Alter abzutrainieren“, sagt Schubert. Und drängt Anfang Juni während des Aufbaus seines Schlagzeug-Equipments: „So, noch Fragen? Denn jetzt kommen gleich meine Reloaded-Mitspieler zur vorletzten Probe heute!“

Aus zwei wurden vier Jahre

Die Idee der Musikertreffen wurde seit 2012 immer erfolgreicher wieder aufgegriffen. Das 1. Altenfelder Musikertreffen fand im August in der Mehrzweckhalle als öffentliche Veranstaltung statt. „Voller Erfolg, nicht nur für alle ehemaligen Musiker, die ihre alten Formationen wiederbelebten. Nein, auch für ein wunderbares Publikum, das seine alten Bands wieder erleben konnte.“ Seither findet dieses Event aller zwei Jahre in Altenfeld statt. Leider konnte es 2020 wegen der Corona-Einschränkungen nicht stattfinden. So kam es zu den vier Jahren Abstand. Normalerweise gibt’s diese Veranstaltung immer Anfang des Jahres, eben in der sogenannten „Saure Gurken Zeit“.

Ab dem nächsten Jahr – so Corona keinen Strich durch die Rechnung macht – soll wieder im März eingeladen werden, dann hat man den 18. fest im Blick. Schubert trommelt die ersten Takte von „Forever young“ und ruft dann: „So, diese Treffen gibt’s ab sofort ... jährlich!“ So laute zumindest der einstimmige Beschluss aller teilnehmenden Bandleader. Nur Corona könnte wieder das letzte Wort haben. Und süßsauer schmunzelnd meint Lothar Schubert: „Hat auch damit zu tun, dass die Musiker immer älter werden und keine Zeit zu verschenken haben. Außerdem haben uns seit 2012 schon einige Musikerkollegen auf immer verlassen. Schon jetzt möchten wir Initiatoren und Organisatoren hier mal bei allen Mitwirkenden, Helfern, der Gemeinde Altenfeld, den Bauhof Mitarbeitern, der Stadt Großbreitenbach, der Gemeinde Neustadt, dem (Beachvolleyball Club) und unserer Heimatzeitung ‚Freies Wort’ bedanken. Bei unserem treuen Publikum tun wir das am 2. Juli mit flotten Beats und Melodien.“

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