Dort gab es reichlich Altbewährtes, gemischt mit eindrucksvollem Neuem. Da es sich hierbei um die neunzigste Veranstaltung dieser Art und somit gewissermaßen um ein Jubiläum handelte, kamen seitens der Organisatoren auch zahlreiche Lieder von Kantholz-Gründer Horst Traut zu Gehör.
Etwa der „Zwitscherer“, mit dem die Musikanten auf den stimmungsvollen Abend einstimmten. Aber auch Ursel Müllers „Ho, du bist a do“ oder Günter Langhammers „Schwalben im Herbst“, beides von Traut vertont. Dazu kam eine bunte Mischung beliebter Melodien, vom Walzer über Klezmer-Klänge bis hin zum Volkslied, fast alles zum Mitsingen.
Beim Mundartlied vom „Jörchla“ trällerte Bittner dann besonders laut mit, war es doch eine schöne Erinnerung an Zeiten, da sie selbst als Sängerin mit den „Lauschatalern“ durchs Land zog.
Heiteres und Besinnliches in Wort und Ton hatte Gustav Luthardt aus Mengersgereuth-Hämmern im Gepäck. Der Mundartautor war nicht zum ersten Mal in dieser Runde zu Gast. Schnell fanden er und sein Publikum einen Draht zueinander, während der Sänger, Dichter und „Holzwurm“ seinen unnachahmlichen Humor versprühte.
Etwa in seiner Geschichte von den Bazillen, Bakterien und Viren, die keine Grenzen kennen und heutzutage neben den Menschen sogar die Computer befallen. Oder mit seinen Liedern vom Maikäfer und von der Jugend, „in der man noch Seifenblasen im Kopf hat...“
Als weiteren Gast konnte „Kantholz“ das Musikschulquartett „4Klang“ begrüßen.
Nach ihren Erfolgen in Sonneberg und Umgebung begeisterten Annette Walther, Juliane Hoffmann, Roland Brehm und Aaron Heinrich mit Musik aus aller Welt endlich auch einmal das Publikum in der Rennsteigregion, das von der Vielfalt der Darbietungen zwischen Bossa Nova und Tango ebenso beeindruckt war wie vom harmonischen Zusammenspiel der vier. Besonderen Applaus verdienten sich die beiden Damen mit ihren eindrucksvollen Gesangsstimmen, etwa beim Duett um den schwarzen Kater Stanislaus.
Zugaben gefordert
Den Beweis, dass den Musikern in der Rennsteigregion um Nachwuchs nicht bange sein braucht, lieferten Gina Marie Ehrhardt und Tobias Hein, bis vor Kurzem noch Schüler der Musikschule Sonneberg. Sie überraschten mit „Quizás“ und wurden prompt um eine Zugabe gebeten. Um solche kamen auch alle anderen Akteure des Abends nicht herum. Ein Zeichen dafür, wie begeistert das treue Publikum von den Darbietungen war, auf die es so lange hatte warten müssen.
Zum Abschied sangen alle gemeinsam „Freunde, jetzt geh’n wir heim“. Doch die nächsten beiden Termine mit „Kantholz“ sind schon geplant: Am 19. November in der Jugendstilkirche in Lauscha und am 9. Dezember beim weihnachtlichen Musikantenstammtisch in Neuhaus...