Museum Kloster Veßra Hennebergisches Museum: Kulturoffensive im Juli

Auf der großen Museumswiese finden heuer viele der Veranstaltungen statt. Schon am Wochenende geht es mit einem Konzert los. Foto: /Bastian Frank

Acht Veranstaltungen hat das Hennebergische Museum Kloster Veßra für den Juli geplant – darunter einen kostenfreien Konzertabend und das Sommerkino.

 
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Für einige der Veranstaltungen können Karten vorab reserviert werden.

Nicht nötig ist das beim großen Sommerkonzert auf der Museumswiese an diesem Samstag, 2. Juli. Dank einer Förderung kann das Konzert mit Banda Comunale für die Besucher bei kostenfreiem Eintritt stattfinden. Die Banda Comunale aus Dresden und der ganzen Welt gibt es – in unterschiedlicher Besetzung – seit 20 Jahren. Die bunt zusammengewürfelte Truppe mit Musikern aus Deutschland, Syrien, Palästina, Schottland, Brasilien, Italien, Russland, Polen und dem Irak mischt Weltmusik, Bläsersounds aus ganz unterschiedlichen Himmelsrichtungen, Pop und Percussion zu einer äußerst tanzbaren Melange. Funk trifft Balkan-Brass trifft Klezmer trifft Cumbia trifft Orientalische Klänge. Musikalische Unterstützung erhält die Banda von der Jenaer Alternative-Rockband Njata und von Bad Punchline. Das Duo aus Sonneberg mischt Rock mit elektronischen Sounds und hat 2021 sein neuestes Album „Switch off“ herausgebracht. Das Konzert wird in Kooperation mit der Thüringer Beauftragten für Integration, Migration und Flüchtlinge sowie dem Bündnis für Demokratie und Weltoffenheit Kloster Veßra realisiert.

Am Donnerstag, 7. Juli wird in der Torkirche im Museum der zweite Teil des Dokumentarfilmes „Thüringen, Deine Sprache – Thüringer Dialekte und Mundarten“ gezeigt. Der Go-thaer Filmemacher Gerald Backhaus ist kreuz und quer durch den Freistaat gereist und lässt jene zu Wort kommen, die noch ihr Platt sprechen. Viele der Dialekte und Mundarten sind vom Aussterben bedroht, weil es immer weniger Sprecher gibt. Am kommenden Donnerstag wird Gerald Backhaus bei der Filmvorführung zugegen sein und mit den Besuchern ins Gespräch kommen.

Der Thüringer Orgelsommer gastiert „Mit Pfeifen und Hörnern“ und einer mobilen Orgel am Samstag, 9. Juli, im Museum. Im Klausurhof spielt dann Sebastian Fuhrmann aus Meinigen zusammen mit dem Alphornensemble Weimar Händel, Franck, Torelli und weitere Künstler.

Ebenfalls aus Meiningen kommt das Sommertheater. Am Samstag, 16. Juli (19.30 Uhr), und Sonntag, 17. Juli (15 Uhr), wird die beliebte Heimat-Krimi-Romanfigur des Anwalts Fickel aus den Büchern von Hans-Henner Hess zum Leben erweckt. „Anwalt Fickel – Betreuung“ heißt das Stück, in dem Regisseur Axel Weiß aktuelle Themen wie Korruption, Machtmissbrauch und Pflegenotstand in der deutschen Gesellschaft aufgreift. Die Kriminalkomödie basiert auf der Romanvorlage „Herrentag“ um den Meininger Anwalt Fickel.

Wer in diesem Jahr das Sommerkino im Museum besuchen möchte, der sollte ordentlich ausgeschlafen haben, denn die Filme beginnen jeweils erst 22.30 Uhr. Beide Filme lassen sich gut dem Jahresthema „Heimat“ zuordnen, das in diesem Jahr im Museum eine besondere Rolle spielt: Andreas Dresen gilt als Meister des deutschen Autorenkinos. Sein neuester Film „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ feierte auf der diesjährigen Berlinale Premiere und wird am Freitag, 22. Juli, im Museum gezeigt. Er erzählt die Geschichte der deutsch-türkischen Hausfrau Rabiye Kurnaz, die vor dem Obersten Gerichtshof der USA um die Freilassung ihres Sohnes Murat Kurnaz aus dem Internierungslager Guantanamo kämpfte.

Auf die Komödie „Beckenrand Sheriff“ dürfen sich die Besucher am Samstag, 23. Juli, freuen. Milan Peschel spielt den mürrischen Bademeister Karl, der in einem oberbayrischen Kaff gegen die Schließung „seines“ Schwimmbads kämpfen muss und dabei unerwartete Hilfe von schrägen Kompagnons erhält. Regisseur Marcus H. Rosenmüller dreht schon seit vielen Jahren Heimatfilme – im besten Sinne des Wortes. Keine Heile-Welt-Streifen, sondern lebensnahe, aber auch skurille Filme, die in seiner oberbayerischen Heimat spielen. Zu den bekannten zählen „Wer früher stirbt, ist länger tot“ oder „Sommer in orange“

Ende des Monats gibt es dann in Kloster Veßra ein Wiedersehen mit der ehemaligen Direktorin Uta Bretschneider. Bevor sie nach Leipzig ans Zeitgeschichtliche Forum gewechselt war, hatte sie das Heimat-Thema bereits selbst bearbeitet und auch begonnen, das Thema fürs Museum aufzuarbeiten. Ihr Band „Heimat. Räume, Gefühle, Konjunkturen“, in dem sie den Begriff auf wissenschaftliche Weise ergründet, ist in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung erschienen. Im Begleitprogramm zur aktuellen Sonderausstellung „Heimat - eine Annäherung“ liest Uta Bretschneider am Freitag, 29. Juli, um 19 Uhr aus ihrem Buch.

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