Ohne Brief in der Hand oder Paket unterm Arm fühlt man sich fast ein wenig fehl am Platz im Postamtsmuseum in Gehlberg. Denn Hartmut Trier hat die Postschalter, wie sie zu DDR-Zeiten und in der späteren BRD aussahen, originalgetreu nachgebaut. Das Mobiliar habe er einst in Stützerbach geholt, nachdem die dortige Poststelle geschlossen wurde, berichtet er. Etliches andere habe er in Online-Aktionshäusern erworben. Das Meiste allerdings konnte er während seiner Berufsjahre bei der Post sichern, als es es weggeschmissen werden sollte Hartmut Trier ist Sammler aus Leidenschaft. Daher besteht das Untergeschoss des Museums in der Hauptstraße 48 nicht nur aus informativen Schautafeln, sondern vor allem aus erlebbaren Zeugnissen der Geschichte des Zustellunternehmens – wie einem funktionierenden Fernschreiber, einem halben Dutzend Briefkästen und mindestens genauso vielen Briefmarkenautomaten. Doch das sind nur ein paar von Hunderten Exponaten. Hier hat sich der gebürtige Eisenacher, der inzwischen in Wandersleben wohnt, seinen Traum erfüllt. 2004 kaufte er das Gebäude, in dem das Gehlberger Postamt untergebracht war. Zehn Jahre später eröffnete er seine Ausstellung.