Studium in "Hogwarts"
Im Sommer 2021 verließ sie das königliche Nest, um das UWC Atlantic College zu besuchen. Die Schule befindet sich nahe Cardiff in der mittelalterlichen Burg St Donat's Castle im Vale of Glamorgan und wird von Medien mit der Hogwarts-Zauberschule der Harry-Potter-Romane verglichen.
Man weiß (noch) sehr wenig über Leonor. Laut spanischen Medien gilt sie als sehr organisiert und ordentlich, aber auch als schüchtern, verschlossen und misstrauisch. Die militärische Ausbildung, die in Spanien nicht zuletzt deshalb naheliegend ist, weil der König oder die Königin als Staatsoberhaupt zugleich Oberbefehlshaber der Streitkräfte ist, werde die künftige Königin auch menschlich formen, beteuert das Königshaus.
"Der König ist zusammen mit der Königin (Letizia) der Ansicht, dass die militärische Ausbildung der Prinzessin von Asturien sehr nützlich und wertvoll ist: Sie stärkt ihre Dienst- und Einsatzfähigkeit und erleichtert ihr die repräsentativen Aufgaben, die sie übernehmen muss", hieß es.
Für Ärger im spanischen Königshaus sorgte nicht nur Altkönig Juan Carlos, der wegen seiner Verfehlungen seit dem Sommer 2020 im Wüstenemirat Abu Dhabi fern der Familie im Exil lebt. Leonors Onkel Iñaki Urdangarin, der sich inzwischen von Felips Schwester Cristina trennte, saß als erster direkter Angehöriger des Königshauses lange Zeit hinter Gittern, nachdem er 2018 wegen Veruntreuung von sechs Millionen Euro an Steuergeldern sowie wegen Urkundenfälschung, Geldwäsche und Betrugs verurteilt worden war.
Und zuletzt sorgte auch Leonors Cousin Froilán (24), ein Sohn von Felipes Schwester Elena, mit wilden Disko-Besuchen, mutmaßlichen Beteiligungen an Schlägereien und anderen Eskapaden für Unmut im Palacio. In einer Zeit, in der immer mehr Spanier - darunter auch der Juniorpartner in der linken Regierungskoalition, Unidas Podemos (UP) - immer lauter eine Abschaffung der Monarchie fordern, weckt Leonor neue Hoffnungen, nicht nur bei den Fans der Royals.
Schlüsselrolle für die Prinzessin
"Die parlamentarische Monarchie ist ein Element der Stabilität, das in den aktuellen Zeiten politischer und institutioneller Unruhen Vertrauen einflößt. Und in der Hoffnung auf Stabilität hat Leonor eine Schlüsselrolle inne", schrieb am Mittwoch die renommierte Zeitung "El Mundo".
In Cafés der Hauptstadt Madrid hörte man ebenfalls vor allem positive Stimmen. Von Älteren, aber auch von Jüngeren. "Also, für mich ist die Monarchie nicht zeitgemäß, sie gehört abgeschafft. Aber Leonor bringt vielleicht etwas frischen Wind in den Laden rein", meinte etwa Architekturstudent Pedro (22).