Modellbahn-Ausstellung abgesagt Modell-Eisenbahnbauer ziehen die Notbremse

Die Mitglieder des Vereins der Eisenbahnfreunde und Modelleisenbahner „Friedberg Suhl“ haben Einsatzfähigkeit für ihre vorweihnachtliche Ausstellung gemeldet. Leider umsonst. Foto: frankphoto.de

Die Flyer waren schon gedruckt und verteilt. Die Hoffnung, in diesem Jahr die Modellbahn-Ausstellung durchziehen zu können, war groß. Doch nun hieß es: Volle Fahrt zurück.

 
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Suhl - „Für uns ist das alles nicht mehr händelbar“, sagt Schatzmeister Jens Weiske. Damit meint er die Kombination aus der geplanten Modellbahn-Ausstellung und den aktuellen Corona-Maßnahmen. Beides passt einfach nicht zusammen. Also haben sich die Vereinsmitglieder schweren Herzens von ihrem lange gehegten Vorhaben verabschiedet und ihre Modellbahn-Ausstellung abgesagt.

Hintergrund ist der, dass der Verein über viele Jahre hinweg am ersten Adventswochenende im Alten Rathaus seine Züge aufgefahren hat. Weil zugleich der Chrisamelmart und der verkaufsoffene Sonntag Besucherströme nach Suhl lockten, waren viele Gäste auch gerne zu den Eisenbahnfreunden gekommen.

Nun bleiben die Vereinsmitglieder schon im zweiten Jahr in Folge unter sich – und zwar in ihrem Vereinsdomizil in Albrechts. Eigentlich war geplant gewesen, im Lauterbogen-Center eine Fläche zu belegen. Das Centermanagement hätte diese sogar kostenlos zur Verfügung gestellt. Im Gegenzug wollte der Verein seinen Gästen kostenlosen Zutritt gewähren. Und hätte dort neben der H0-Vereinsgroßanlage auch Kleinanlagen in Spur N und eine TT-Heimanlage präsentiert.

Den Bahnhof Oberhof hätte es aber erneut nicht zeigen können. Einmal aus Platzgründen. Und zum anderen, weil die Eisenbahnfreunde aus Kostengründen den Weiterbau der Anlage zurückgestellt haben. Denn das Geld ist knapp. Die Vereinsbeiträge reichen gerade mal für die Miete des ehemaligen Konsums in Albrechts. Alles andere muss über Eintrittsgelder, die es also auch heuer nicht geben wird, sowie über Spenden finanziert werden.

Um die 20 Jahre alte große Anlage wieder aufzupeppen und den Besuchern entsprechend präsentieren zu können, gab es in den vergangenen Tagen viele zusätzliche Einsätze. Willy Weiske hat hat die Antriebe für Weichen umgerüstet. „Damit ist ein Teil der Elektronik entfallen und alles ein Stück weit kabeltechnisch entschlankt worden“, erklärt er. „Außerdem haben wir uns einen neuen Teich auf der Anlage gegönnt“, deutet Jens Weiske auf die graublaue Fläche, auf der ein Mini-Boot zu sehen ist. Zudem wurde eine neue Mühle mit Mühlrad aufgebaut. Es gibt ein neues Wehr, momentan wäre noch eine Brücke fertig zu stellen. Sogar Straßen und Gelände wurden umgebaut. Doch all der Aufwand macht sich jetzt erst mal nicht bezahlt. „Wieder ein Weihnachten ohne Eisenbahn. Dabei sollte unsere Botschaft doch lauten, dass es uns noch gibt“, zeigt sich das Team enttäuscht.

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