Gemeinsam einsetzen Sonneberg will das „Osterfeuer“

Cathrin Nicolai
Daumen hoch für Sonneberg, wenn es um das Jump-Osterfeuer geht. Foto: Zitzmann / Zitzmann

Der Radiosender Mdr Jump geht mit einer großen Party auf Tour, aber wer da mitfeiern und Stars live erleben möchte, muss etwas tun und zwar voten und das gleich zweimal.

 
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„Wisst ihr noch wie schön Jump-City war?“, schwelgt so mancher einer noch in Erinnerung an den Höhepunkt des Radiosenders im Jahr 2005. „Oh ja, das war sehr schön“, bestätigen die meisten. Mit etwas Glück kann diese einmalige Stimmung nun erneut in die Spielzeugstadt einziehen. „Osterfeuer“ nennt Mdr Jump seine multimediale musikalische Bühnen-Unterhaltungsshow, die namhafte Künstler mitbringt und zwar am Samstag, 8. April. Allerdings muss man dafür etwas tun und zwar für seine Stadt voten.

Dass der Sender in diesem Jahr dieses Event wieder starten möchte, haben auch viele Sonneberger Hörer von MDR Jump mitbekommen. Sie haben sich deshalb beim Sender gemeldet und ihre Heimatstadt für das Event am Ostersamstag vorgeschlagen. Daraufhin hat sich der Sender im Rathaus gemeldet und angefragt, ob die Stadt Sonneberg nicht dabei sein wollen. Das war gar keine Frage. „Klar, da machen wir mit“, entscheidet Bürgermeister Heiko Voigt sofort und hofft, dass am Ende so viele Menschen aus der Region für Sonneberg abstimmen, dass das MDR Jump Osterfeuer auch in der Spielzeugstadt über die Bühne gehen kann. Die Bewerbung ist mit entsprechender Begründung fristgerecht bis zum 10. März eingereicht und wie gewünscht begründet. Aus den zahlreichen Bewerbungen hat eine Jury jeweils zwei Städte und Gemeinden aus dem Verbreitungsgebiet des Senders, also Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, für die Vorrunde ausgewählt. Neben Sonneberg stehen hier Freiberg, Reichenbach im Vogtland, Haldensleben, Annaburg und Sondershausen auf der Liste. Bis zum 26. März können diese nun Stimmen sammeln. Die drei Erstplatzierten aus jedem Bundesland gehen ab 27. März in die zweite Runde. Wer es dann letztendlich geschafft hat, wird am 3. April in der Morning Show bekannt gegeben.

Bekannte Künstler live erleben

Neben guter Laune bringen die beiden Moderatoren Sarah und Lars in die Gewinnerstadt – hoffen wir mal nach Sonneberg – zum Osterfeuer namhafte Künstler mit. Einige stehen bereits jetzt schon fest, andere werden erst später verraten. Klar ist aber, dass Wincent Weiss dabei sein wird. Gehört haben ihn garantiert schon die meisten, denn seine Songs wie beispielsweise „Musik sein“, „Feuerwerk“ oder „Bleiben wir“ werden oft gespielt. Vor Beginn seiner musikalischen Laufbahn in Schleswig-Holstein zu Hause zog es den jungen Mann nach dem Abitur nach München, wo er seine ersten Songs schrieb und als Restaurantleiter arbeitete. 2013 nahm er an der zehnten Staffel von Deutschland sucht den Superstar (DSDS) teil, kam unter die letzten 29 Kandidaten, schied dann aber aus. Danach wurde er mit einer Coverversion des Liedes „Unter meiner Haut“ bekannt. Inzwischen ist er mit zahlreichen Songs live und on air zu hören.

Kein Unbekannter ist auch Philipp Dittberner. Wem vielleicht der Name nicht viel sagt, der kennt garantiert seine „Wolke 4“, ein Hit, der seit acht Jahren nicht mehr aus der Musikszene wegzudenken ist. Der Sänger und Songwriter aus Berlin bekam mit 12 Jahren von seiner Großmutter seine erste Gitarre. In seiner Jugend spielte er zunächst in einer Schüler-Band, später in einer Metal-Formation. Der gelernte Physiotherapeut hat kurz vor der Veröffentlichung seines Debüts, den Wunsch geäußert, dass er – egal was passiert – weiterhin einfach Songs auf seiner Gitarre schreiben und Zeit mit seinen Freunden verbringen möchte. Das tut er bis heute, denn auch, wenn man nicht von ihm hört, ist er fleißig und zwar im Studio. Inzwischen hat er seine neuen Singles „Marie“ und „Irgendwas dazwischen“ herausgebracht und war auf Tour.

Gleiches gilt für Nathan Evans, der Schotte, der sich mit seiner Version vom „Wellerman“ einen wahren Shanty-Hype ausgelöst hat. Von Beruf Postbote in Airdrie in Schottland hatte Nathan Evans schon einige Folk- und Popsongs online gestellt, bevor er im Juli 2020 auf Seemannslieder aufmerksam gemacht wurde. Daraufhin nahm er Shantys wie „Leave Her“, „Johnny“ und „Drunken Sailor“ auf. Schließlich stieß er auf den Wellerman-Song, stellte seine Version direkt nach Weihnachten online und erreichte innerhalb einer Woche acht Millionen Aufrufe. Allein in Deutschland führte dieses Lied zehn Wochen die Charts an. Evans bekam zahllose Anfragen und ein Angebot für einen Plattenvertrag.

Warum Sonneberg?

„Klingt doch schon mal ganz gut“, freuen sich alle, die das Programm des Osterfeuers schon gelesen haben. Warum aber soll diese Party ausgerechnet in der Spielzeugstadt starten? Das wollten auch die Macher des Events herausfinden und machen sich am Montag auf nach Sonneberg. Zunächst wollen sie natürlich von Bürgermeister Heiko Voigt wissen, warum er das Osterfeuer in seiner Stadt erleben möchte. Er erzählt, dass gerade von den jungen Menschen aus Sonneberg schon häufiger die Anregung, etwas für ihre Alters- und Zielgruppe zu tun, kam. „Wir suchen immer nach Möglichkeiten, wie wir die Stadt beleben und kulturelle Vielfalt – gerade auch für die Jugendlichen – anbieten können. Da kam diese Großveranstaltung an Ostern gerade recht“, ist er überzeugt. Der Standort in Sonneberg mit dem Woolworth-Gelände und dem Bahnhofsplatz eignen sich seiner Meinung nach perfekt, um tausenden Menschen ein tolles Party-Erlebnis zu ermöglichen. „Das haben wir in den vergangenen Jahren mit eigenen Formaten wie „City Beats“ oder dem „Picknickdecken-Konzerten“ schon erprobt“, erinnert Heiko Voigt und ist sich sicher, dass auch die Innenstadt, Händler und Gastronomen von einem solchen Ereignis profitieren können.

Aber nicht nur er würde sich freuen, wenn es klappen würde. Auch Frank Rebhan, Oberbürgermeister von Sonnebergs Partnerstadt, Neustadt, möchte alles dafür tun, dass es klappt. „Weil wir gerne mitfeiern möchten“, gibt er offen zu.

Bernd Fischer denkt indessen an seine drei Kinder. „Sie möchten Wincent Weiss unbedingt live erleben und wenn das noch in ihrer Heimatstadt ist, wäre das genial“, erzählt er und verrät, dass er seine Stimme schon mehrmals abgegeben hat. „Ich habe es außerdem bei all meinen Freunden und Bekannten geteilt und sie gebeten, ebenfalls zu voten“, ergänzt er und hofft, dass es hilft, zu gewinnen. „Wird nicht einfach“, gibt er offen zu und verweist auf die zwei Runden. Die Leute gleich mehrmals zu mobilisieren, sei in der Regel schwierig. „Aber wir bleiben dran und dann schaffen wir das“, ist er optimistisch.

Größtes Osterei mitbringen

Darüber würde sich auch Sascha Reichenbacher freuen. „Als Vertreter des Kuckucks könnten wir so unsere paradiesische Saison verlängern und Spiel, Spaß und Musik auch über die fünfte Jahreszeit hinaus erleben“, sagt er. Hat man es geschafft, die mit 87 Jahren älteste Faschingsprinzessin auf die Bühne zu holen, dürfte es doch auch machbar sein, diese Bühnenshow zu gewinnen. Für den Fall der Fälle hat er schon einmal Pläne gemacht und kann schon so viel verraten: „Wenn es gelingt, sind wir auf jeden Fall dabei und bringen das größte Osterei aller Zeiten mit“. Was sich in seinem Inneren verbirgt, wird noch nicht verraten. „Das erfährt man am 8. April ab 14 Uhr“, sagt er.

Für Sue Bähring, einer der neuen Citymanager in Sonneberg, wäre das Osterfeuer wieder mal eine richtig große Veranstaltung für die Jugendlichen und Jung Gebliebenen. „Das fehlt oft bei uns“, bedauert nicht nur sie und ist sich sicher, dass diese Show auch generationsübergreifend für alle schön sein kann.

„Weil es bei uns die besten Bratwürste gibt und wir die schönste Sprache haben“, ist indessen Doris Motschmann sicher. Natürlich hätte vielleicht der eine oder andere seine Mühe, alles zu verstehen, aber das sollte nicht stören.

Sina Martin bringt indessen den Ortsnamen als Vorteil ins Spiel. „Wir haben alles – Sonne und Berg“, meint sie. Schon allein das sollte ausreichen, um die Radioleute anzulocken.

Aktuell auf Platz 4

Damit das auch gelingt, sind alle aufgerufen, mit zu voten. Stand Dienstag liegt Sonneberg auf dem vierten Platz. Nichtsdestotrotz hat man sich schon mal überlegt, wie man das Ganze stemmen könnte. „Wir haben unseren Event-erprobten Partner Sonneberger Bäder GmbH um Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung gebeten – nach der Devise: Für’s Jump-Osterfeuer packen alle gemeinsam mit an!“, verrät Heiko Voigt. Außerdem passt nicht nur seiner Meinung nach dieses kulturelle Highlight in diesem Jahr super, denn Eishalle und Sonnebad feiern ihren 20. Geburtstag und wird das G-Haus seit nunmehr 95 Jahren bewirtschaftet. „Wir finden, dass zu diesen Feierlichkeiten uns ein Event mit Stars wie Wincent Weiss, Philipp Dittberner & Co. gut zu Gesicht stehen würden. Alles was wir dafür brauchen, sind möglichst viele Stimmen aus Sonneberg und der ganzen Region“, fügt der Bürgermeister hinzu.

Wer mithelfen und so mit dafür sorgen möchte, dass die große Party am Ostersamstag, 8. April, in Sonneberg startet, kann unter www.mdrjump.de/radio/event/mar-osterfeuer-aktion seine Stimme abgeben. Das geht übrigens auch mehrmals.

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