Merz will europäisches Lieferkettengesetz abschaffen
In einer Pressekonferenz mit von der Leyen forderte Merz Bürokratieabbau und die Abschaffung der europäischen Lieferkettenrichtlinie. "Wir werden in Deutschland das nationale Gesetz aufheben. Ich erwarte auch von der Europäischen Union, dass sie diesen Schritt nachvollzieht und diese Richtlinie wirklich aufhebt", sagte der CDU-Politiker. Im schwarz-roten Koalitionsvertrag steht eigentlich, dass das deutsche Lieferkettengesetz durch ein Gesetz über die internationale Unternehmensverantwortung ersetzt werden soll, "das die Europäische Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) bürokratiearm und vollzugsfreundlich umsetzt".
EU-Schulden? Merz sieht schwierige Diskussion voraus
Vor den anstehenden Verhandlungen über den nächsten langfristigen EU-Haushaltsplan betonte Merz in Brüssel, dass gemeinsame europäische Schulden die Ausnahme bleiben müssten. Eine dauerhafte gemeinsame Aufnahme etwa zum Aufbau der Verteidigungsindustrie schloss er aus. Gleichzeitig räumte er ein, dass das eine schwierige Diskussion werden dürfte. Etliche Staaten wie beispielsweise Frankreich sind angesichts der Bedrohungen durch Russland offen für die Aufnahme neuer gemeinsamer Schulden. Insbesondere Deutschland, die Niederlande und Österreich lehnten dies aber bislang ab.
Wünsche an den neuen deutschen Kanzler
Und was sind die Erwartungen an Merz? EU-Ratspräsident Costa sagte, er setze darauf, dass Merz Deutschland in den Mittelpunkt des europäischen Entscheidungsprozesses stelle. Ein neuer Kopf bedeute immer neue Ideen und neue Impulse. Costa äußerte sich zuversichtlich, dass Merz' Energie und Wille die Europäische Union nach vorn bringen werden.