Was unterscheidet Donald Tusk von Donald Trump, was Emmanuel Macron von Recep Erdogan, Justin Trudeau von Wladimir Putin? G20-Gipfelgäste sind sie allesamt, aber mit Küsschen geherzt von der Kanzlergastgeberin werden beileibe nicht alle. Es sind die leisen Signale, die ganz feinen Abstufungen, die einen genaueren Blick auf das Geschehen auf den roten Teppichen lohnend machen. Und da ist am Freitag dann doch nichts zu sehen von einer größeren Nähe zwischen Kanzlerin und US-Präsident, da spricht Skepsis über die Annäherungsversuche des russischen Präsidenten aus der knappen Armlänge Abstand, die Angela Merkel zu Wladimir Putin hält - und dass es die Deutsche Überwindung gekostet haben dürfte, den dauerbeleidigten Verleumder Erdogan auch noch lächelnd zu begrüßen, darf niemanden überraschen.