Wie schön wär’s doch im Wahlkampf, würde der Wähler zu allem Ja und Amen sagen. Die Zeit der Ja-Sager aber ist bekanntlich vorbei - weggejubelt spätestens seit der sogenannten Wende. Im Osten ist man mitunter trotzig anderer Meinung, was den Spitzenmann der SPD im Thüringer Landtagswahlkampf gerade arg in Bedrängnis bringt. Und nicht nur ihn: Auch in anderen SPD-Landesverbänden, etwa in Mecklenburg-Vorpommern, grummelt es heftig, seit die Berliner Parteispitze die Stationierung von US-Raketen in Deutschland so cool findet wie der parteieigene Kanzler. Natürlich kann man der Meinung sein, dies diene dem Frieden. Ob dem am Ende tatsächlich so ist, können auch die Befürworter einer Aufrüstungspolitik nur mutmaßen. Wirklich wissen können sie es nicht. Den Beweis, dass man in Europa (und nicht nur in Westeuropa) auf diese Weise dem Frieden oder einer Verständigung mit Russland näher kommt oder ihn ein für alle Mal sichert, bleibt das Konzept von Aufrüstung und Abschreckung bislang schuldig.