Warum ist da nicht schon früher jemand drauf gekommen? Der Chef des Städtebundes schlägt vor, den Leerstand in den Dörfern zu nutzen, um den Druck vom Wohnungsmarkt der Metropolen zu nehmen. Tatsächlich haben sich ländliche Regionen wie Südthüringen längst auf den Weg gemacht, um bei Städtern fürs Land zu werben. Doch so einfach ist es eben auch nicht. Viele Menschen würden gerne in ländliche Regionen ziehen, doch oftmals scheitert es bei Paaren daran, dass es nicht für beide einen adäquaten Job gibt. Dann muss einer pendeln, was dazu führt, dass die Verkehrsinfrastruktur ausgebaut werden muss. Außerdem ist es längst nicht so, dass es auf dem Land keine Probleme gäbe: Ärztemangel, Schulschließungen, fehlende Infrastruktur in der Nahversorgung sind nur einige Punkte. Trotzdem ist an dem Vorschlag etwas dran. Er muss nur sinnvoll begleitet werden. Menschen ziehen der Arbeit nach. Wenn es also plötzlich ein Überangebot an hochinteressanten Arbeitsplätzen auf dem Land gibt, dann lockt das auch Städter an. Die Politik könnte mit der Verlagerung von Spitzenbehörden mit gutem Beispiel voran gehen. Dann hat Landleben Zukunft.