Meinung Erwachsen

Playoffs in letzter Minute: Die Volleyballerinnen des VfB Suhl Lotto Thüringen. Foto: frankphoto.de/Bastian Frank

Unsere Autorin schreibt ihre Meinung zum Playoff-Einzug des Volleyball-Bundesligisten VfB Suhl

 
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Friede, Freude, Eierkuchen? Vielleicht. Friede, Freude, Playoffs aber lautet das Motto ganz sicher beim VfB Suhl. Dass diese Mannschaft ausgerechnet in einer solchen Drucksituation seit Wochen alles rausholt, alles reinlegt in das Finalspiel um die Playoffs der Volleyball-Bundesliga – ja, das ist beeindruckend. Die Mannschaft ist erwachsen geworden. Wie sie in Vilsbiburg vom ersten Ballwechsel an deutlich bissiger, galliger in die Aktionen als der Gegner ging, war wirklich sehenswert. Der VfB war auch mental viel bereiter für diesen Showdown, der seinem Namen alle Ehre machte.

Suhls Trainer Laszlo Hollosy ist es gelungen, trotz aller Schwierigkeiten nach den vielen verletzungsbedingten Ausfällen ein echtes Team zu formen, in dem jede einzelne Spielerin gebraucht wird und keine der anderen den Einsatz auf dem Feld neiden muss. Eine Selbstverständlichkeit ist das nämlich auch im Profisport nicht.

Klar, die Suche nach einem Ersatz für Zuspielerin und Kapitänin Vedrana Jaksetic hätte nach ihrer Kreuzbandriss-Diagnose zu einem frühen Saison-Zeitpunkt schneller gehen können. Allerdings war der Spielerinnen-Markt zum damaligen Zeitpunkt so gut wie leergefegt, und mit Jenni Liu ist eine Übergangslösung gefunden und seit Ende Dezember mit Jenna Ewert weit mehr als das aufgebaut worden. Dass sich inzwischen vier Spielerinnen dazu entschieden haben, ihre Verträge beim VfB zu verlängern, spricht aber für die Weitsicht, mit der der Verein nun wieder erfolgreich agiert.

Trotz allen Hochgefühls über die in letzter Minute gesicherten Playoffs sollten sich die Suhlerinnen, und auch das gehört zum Erwachsenwerden dazu, nicht die allergrößten Chancen für das Viertelfinale gegen Potsdam ausrechnen. Denn auch wenn sie mit der Empfehlung von sechs Spielen in Serie gewonnener Matches in diese Ausscheidungsspiele gehen, dürfte die 0:3-Niederlage des Vizemeisters gegen den VfB vor vier Wochen sicher auch darauf zurückzuführen sein, dass sich Potsdam damals schon auf genau diese Finalspiele vorbereitete.

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